Mahrer-Rücktritt

Vertrauen in die Wirtschaftskammer stürzt in den Keller

Die Affäre rund um die saftige Gehaltserhöhung in der Wirtschaftskammer kostete nicht nur deren Präsidenten Harald Mahrer den Job - das Ansehen der Kammer ist schwer beschädigt.

Ein Gehaltsplus für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von 4,2 %. Steigende Bezüge für die Landespräsidentinnen und Präsidenten von bis zu 60 %. Und ein Kammer-Boss mit drei (!) bezahlten Tätigkeiten. Das alles zu einem Zeitpunkt, als Harald Mahrer nicht müde wurde, in Gehaltsrunden nach Mäßigung der Arbeitnehmer zu rufen.

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© oe24

Wie negativ diese Politik bei den Menschen angekommen ist, zeigt die aktuelle Lazarsfeld-Umfrage für oe24: Hatten noch im Mai der Kammer 34 % der Befragten ihr Vertrauen ausgesprochen, so sackte dieser Wert im November auf 22 %, ein Minus also von 12 (!) Prozentpunkten. So ein Umfrageabsturz ist selten. Für die meisten Österreicherinnen und Österreicher ist die Kammer also unten durch. Da liegt selbst die EU mit 32 % deutlich besser, die Arbeiterkammer kommt in Sachen Vertrauen überhaupt auf 47 % Vertrauen.

Vor allem die Mitglieder sind angefressen

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© oe24

Was noch schlimmer ist für die Wirtschaftskammer und ihre Pflichtmitgliedschaft: Es sind vor allem die Mitglieder, die angefressen sind: 61 % der Selbstständigen und Freiberufler - das sind also fast zwei Drittel - geben der Kammer in Sachen Vertrauen einen Vierer oder einen Fünfer, das "Nicht Genügend" macht sogar 42 % aus. Nur 6 % der Selbstständigen verteilen hier ein "Sehr gut" - schlechter kann der Wert also kaum sein.

Mahrers Nachfolgerin Martha Schultz wird also alle Hände voll zu tun haben, diesen Scherbenhaufen wieder zu kitten.

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