Ex-Grünen Chef im Interview

Voggenhuber: "Chance liegt bei 60 zu 40"

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Grünen-Urgestein ­Johannes Voggenhuber ist für Verhandlungen zwischen ÖVP und Grünen.

oe24: Was sagen Sie zu den Türkis-Grün-Sondierungen?
 
Johannes Voggenhuber: Man kann noch nicht viel sagen – auffällig ist aber, dass ein Thema – Europa – noch nicht erwähnt wurde. Da beschränkt man sich offenbar auf das nationale Spielfeld – und orientiert sich nicht dorthin, wo die Musik spielt.
 
oe24: Wenn man Sie vor einem Monat gefragt hätte …
 
Voggenhuber: … hat man. Und ich habe gesagt, ich schätze die Chance 60 zu 40 ein. Bei den Grünen liegt jetzt eine große Verantwortung – es gibt viele Menschen, die 24 Stunden dafür beten, dass es keine Wiederholung dieses türkis-blauen Experiments gibt.
 
oe24: Also sind Sie für Verhandlungen?

Voggenhuber: Ich war schon 2003 dafür – und habe ja auch selbst mit der ÖVP mitverhandelt. Aber es passiert jetzt schon wieder eines: Da wird eine Wirtschaftskrise an die Wand gemalt, die es ja noch gar nicht gibt. So sollen die Grünen zu Wirtschaftsliberalen gemacht werden.
 
oe24: Also kann das nicht klappen?
 
Voggenhuber: Die entscheidende Frage ist doch: Wie wendig ist Kurz? Kann man jemanden, der eine „ordentliche Mitte-rechts-Politik“ machen will, von der viele sagen, dass sie eigentlich nur noch rechts ist, in eine andere Richtung ziehen?(gü)
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