Vier Mio. Euro

Vom Steuerzahler: Millionen für Ex-Casinos-Vorstände

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Ablöse, ausbezahlte Urlaubstage, Zulagen: Mehr als vier Millionen fürs Nichtstun.

Der Sonderbericht des Casinos-Aufsichtsrats hat es in sich. Die vorzeitige Auflösung des Vorstandsvertrages von Ex-Casinos-Chef Dietmar Hoscher kostet den Steuerzahler mehr als 4 Millionen Euro, berichtet der Standard.

Hoscher hat den Vorstand am 1. Mai verlassen. Ohne Abfertigung und Bonus betragen die Zahlungen aus dem Trennungsvertrag 3,5 Millionen. Bis Ende 2019 bezieht er noch sein volles Vorstandsgehalt. Kolportiert wird seit 2017 ein Jahresgehalt von 1,6 Millionen Euro inklusive Bonus. Dazu bekommt er eine Ablöse in der Höhe eines Jahresgehalts. Bis zu seiner Pensionierung im Juni 2022 läuft ab 2020 ein neuer Vertrag von 538.300 Euro im Jahr plus einmal im Jahr 50.000 Entgelt für den Generalbevollmächtigten. Damit nicht genug wurden dem Ex-SPÖ-Abgeordneten 108 nicht konsumierte Urlaubstage à 6.000 Euro ausbezahlt.

Sonderbericht: "Vielleicht
etwas härter verhandeln"

Immerhin: Die Prüfer, die die vorzeitige Vertragsauflösung als rechtmäßig bezeichnen, orten doch eine gewisse „Großzügigkeit“. Vor allem bei den Urlaubstagen hätte man „vielleicht etwas härter verhandeln können“. Hoscher ist nicht der einzige ehemalige Vorstand der Casinos, der den Steuerzahler eine Stange Geld kostet.

Sidlos Fixgehalt betrug 
350.000 Euro im Jahr

Sein Kollege Alexander ­Labak erhielt dem Bericht zufolge nach seiner vorzeitigen Abberufung 2,4 Millionen Euro.
Jüngster Fall ist Peter Sidlo, der Hoscher im Vorstand nachgefolgt war und mittlerweile ebenfalls Geschichte ist. Er wurde am 2. Dezember abberufen, offiziell wegen „Reputationsschäden für die Casinos Austria“. Vor seiner Bestellung war an seiner Kompetenz heftig gezweifelt worden.

Sidlo drängt jetzt ebenfalls auf seine Ansprüche. In einem Brief an den Casinos-Aufsichtsrat pocht er auf seine „im Vorstandsvertrag und im Aktiengesetz vorgesehenen Rechte/Ansprüche“. Sidlos Fixgehalt lag bei 350.000 Euro, am 1. Jänner hätte es auf 400.000 steigen sollen. Sein Vertrag wäre bis 2022 gelaufen.
 

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