Wien-Wahl

Wahl-Krimi: Häupl zittert um Absolute

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Die Wien-Wahl wird heiß: Die SPÖ von Michael Häupl kann die Absolute schaffen.

Der Wien-Wahlkampf ist an Spannung kaum noch zu überbieten. Die entscheidende Frage des Wahlgangs am 10. Oktober – nämlich ob SPÖ-Bürgermeister Michael Häupl weitere fünf Jahre mit einer absoluten Mehrheit regieren kann –, diese Frage könnte mit einem Ja entschieden werden.

47 Prozent könnten für absolute Mehrheit reichen
Häupls SPÖ erreicht in der aktuellen ÖSTERREICH-Gallup-Umfrage 47 Prozent – was angesichts des Wiener Wahlrechts und der zahlreichen Kleinparteien für die absolute Mandatsmehrheit im Wiener Landtag reichen könnte.

Bürgermeister Häupl, der im Finale noch alle Unterstützer mobilisieren will, ist überzeugt: 47 Prozent reichen nicht. Die ÖVP hingegen ventiliert: Häupl hätte die Absolute sicher. Gegenüber der Vorwoche verliert die SPÖ einen Prozentpunkt. Ist Häupls "Sager“ von der "ang’rennten“ Wissenschaftsministerin daran schuld?

Klar in Führung bei der Bürgermeister-Frage
Bei der Frage nach der Bürgermeister-Direktwahl kann Häupl aber überzeugen und hängt seine Herausforderer um Meilen ab: 58 Prozent wollen, dass er weiter Bürgermeister bleibt, im Vergleich dazu erreichen ÖVP-Chefin Christine Marek nur 17 Prozent und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache nur 18 %. Das liegt deutlich hinter dem Wert seiner FPÖ. Wie klar Häupl seinen Landeshauptmann-Bonus ausspielen kann, zeigt folgender Umstand: Von den Unentschlossenen würden 30 Prozent Häupl wählen – gut möglich, dass dies am 10. Oktober den Ausschlag zur Absoluten gibt.

SPÖ-Kanzler Faymann bleibt fest im Sattel
Die FPÖ liegt liegt in der aktuellen Umfrage bei 21 Prozent. Damit hätte Strache zwar sein erklärtes Wahlziel – den Sprung über 20 % – erreicht. Von einem weiteren Ziel, nämlich Bürgermeister zu werden, hätte er aber erst ab 30 % träumen können. Strache hatte vor drei Wochen noch 23 Prozent erreicht. Auch dürfte Kanzler Werner Faymann angesichts dieser Werte fest im Sattel sitzen.

Doch wo liegen die anderen Parteien? Die ÖVP von Christine Marek kommt auf 17 Prozent – ein Prozentpunkt weniger als vor einer Woche. Auch die Grünen bleiben klar unter dem Ergebnis von 2005: Damals hatten sie knapp 15 Prozent erreicht. Mit derzeit 11 Prozent können sie wenigstens ein bisschen im Vergleich zur letzen Umfrage zulegen. Grün-Chefin Maria Vassilakou, die sich den Regierungseintritt zum Ziel gesetzt hat, käme bei Bürgermeisterdirektwahl übrigens nur auf schwache 8 Prozent.

Nationalrat: SPÖ und ÖVP verlieren, FPÖ legt zu

Beide Regierungsparteien verlieren bundesweit, die FPÖ kann zulegen -das zeigt eine Umfrage des Gallup-Institus für die Tageszeitung ÖSTERREICH (Zeitraum 16./17. September, 400 Interviews österreichweit). Die SPÖ bleibt vor der ÖVP.

Wären am morgigen Sonntag Nationalratswahlen, könnte die SPÖ mit 32 Prozent der Stimmen rechnen (minus 2 Prozent gegenüber Vormonat), die ÖVP mit 30 Prozent (ebenfalls minus 2%). Die FPÖ hingegen kann zulegen und käme auf 21 Prozent (plus 2%). Die Grünen liegen schwach bei 10 Prozent (minus 2%), das BZÖ bei 3 Prozent.

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