Entscheidung nächste Woche

Poker um Philippa-Mandat wird brutal

Teilen

Die FPÖ will Straches Frau Philippa nicht im Parlament – scheut aber vor einem offenen Bruch zurück.

Wien. Der Streit um Philippa Straches Nationalratsmandat wird zur Mischung aus Poker und Mikado: Beide Seiten scheuen den offenen Konflikt. Vor allem in der FPÖ hat man Angst vor einer Schlammschlacht zum Spesenskandal – der Ex-FPÖ-Chef weiß einfach viel. Doch Philippa Strache will das Mandat offenbar ­annehmen, so postete sie demonstrativ ein Hunde-Video, in dem sie sich für rund 2.000 Vorzugsstimmen bedankt.

oe24.at: FPÖ-Chef Nepp plant Angebot an Philippa

Exklusiv. In der FPÖ gibt es zwar einige, die die Straches mit dem Mandat ruhigstellen wollen, dazu soll Parteichef Norbert Hofer gehören. Doch entscheiden muss die Wiener Partei – und Wiens Parteichef Dominik Nepp will die Causa abschließen. Wie oe24.at exklusiv berichtete, soll Philippa als Ersatz eine Aufgabe in der FPÖ angeboten werden – ähnlich gut bezahlt wie ein Mandat (8.800 Euro). Philippa Strache verdiente als Social-Media-Beauftragte knapp 10.000 Euro im Monat im FPÖ-Klub.

Parteivorstand. Über das Mandat will die Wiener FPÖ frühestens kommende Woche entscheiden – für Montag wurde eine Vorstandssitzung der Landespartei angesetzt. Letzter Termin für eine Entscheidung wäre übrigens der 16. Oktober, da tagt die Bundeswahlbehörde.

Ball liegt bei Harald Stefan. Eigentlich liegt der Ball bei Justizsprecher Harald Stefan:  Wenn der sein Wahlkreismandat annimmt, erhält Philippa dessen Landesmandat. Doch es ist Tradition, dass so etwas im Parteivorstand beschlossen wird.  Übrigens: Sagt Stefan der Wahlbehörde nicht, welches Mandat er annimmt, teilt diese ihm automatisch das Wahlkreismandat zu – Philippa wäre im Parlament. Harald Stefan war übrigens jahrelang eng mit  Strache befreundet.

(gü)

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.