Nach FPÖ-Vorschlag in ÖSTERREICH:

Jetzt ist auch Wirtschaftskammer für Raucher-Sonderregelung

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Rauchen in Lokalen: In ÖSTERREICH kündigte FPÖ-Chef Norbert Hofer an, das Gesetz einmal mehr kippen zu wollen, sollte seine Partei erneut in die Regierung kommen.

Wien. Nachdem der FPÖ-Chef Norbert Hofer mit seinem Vorschlag zum Rauchen in Lokalen ab 20 Uhr in der Tageszeitung ÖSTERREICH für Aufsehen sorgte, zieht nun die Wirtschaftskammer (WKÖ) nach und ist ebenfalls für eine Sonderregelung. WKÖ-Präsident Harald Mahrer und Karlheinz Kopf (beide ÖVP) fordern nun ebenfalls eine Ausnahmeregelungen vom generellen Rauchverbot in der Gastronomie, das ab November in Kraft treten soll. 

WKÖ fordert eine Sonderregelung

Kopf sagte zu dem Raucher-Lokal-Kompromiss-Vorschlag gegenüber "vol.at", dass "der Trend natürlich in die Richtung rauchfrei, das ist nicht nur in Österreich so". Aber es gebe Gastronomiebereiche, in denen das Rauchverbot zum Problem für Anrainer würde und wo man nachschärfen müsse. "Denn was tun die Gäste, die Raucher sind? Sie gehen vor die Tür hinaus." Im innerstädtischen Bereich sei das dann unter Umständen Lärmbelästigung. Da müsse man eine Lösung finden – eventuell doch Raucherräume zu erlauben. Derzeit sei man auch mit dem Fachverband in Diskussion, so Kopf.

Mahrer ergänzt, wenn die Gastronomen dann wegen der Lärmbelästigungen haftbar gemacht würden, die Dutzende oder im Fall von Großdiskotheken auch Hunderte rauchende Gäste im Freien verursachen würden, "dann schau ich mir das an, wie das wird". Es seien dann Arbeitsplätze und Geschäftsmodelle bedroht, "das will dann auch wieder niemand", sagt der WKÖ-Präsident.

Hofer zeigt sich erfreut

Erfreut zeigte sich FPÖ-Chef Norbert Hofer über die Zustimmung der Wirtschaftskammer für seinen Kompromissvorschlag, das Rauchen in definierten Raucherbereichen in Lokalen ab den Abendstunden zu erlauben. "Ich bedanke mich bei Wirtschaftskammerpräsident Harald Mahrer und Generalsekretär Karlheinz Kopf, die diesen sinnvollen Weg im Interesse der Gastronomen, der Anrainer und der Gäste beschreiten wollen. Damit kann man zuversichtlich sein, dass diese Lösung nach der Wahl auch umgesetzt wird", sagt Hofer in einer Aussendung.

Neos erbost

Mit großem Unverständnis reagierte allerdings Neos-Gesundheitssprecher Gerald Loacker auf die von der ÖVP, allen voran Wirtschaftskammerpräsident Mahrer und ÖVP-Finanzsprecher Kopf, geforderten Ausnahmeregelungen vom generellen Rauchverbot in der Gastronomie. "Die Wirtschaftskammer hat jetzt das Gesetz bekommen, das sie 2015 selbst mitverhandelt hat. Dieses durchschaubare Anbiedern der ÖVP-Leute aus der Kammer an die blaue Wählerschaft ist billig und durchschaubar", so Loacker in einer ersten Reaktion.
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