Der grüne Professor startete bereits diese Woche inoffiziell in den Hofburg-Wahlkampf.
Gut gelaunt wanderte Alexander Van der Bellen gestern gemeinsam mit seiner Ehefrau Doris Schmidauer und Journalisten in seinem heimatlichen Kaunertal (Tirol). Bereits, um 7.30 Uhr ging es los. Mit dabei hatte der Hofburg-Kandidat auch seine Hunde Chico und Kita.
Perfide Gerüchte
Auf 2000 Meter zeigte der 72-Jährige – rechte Internetseiten streuen falsche Gerüchte über seine Gesundheit – ganz bewusst gute Kondition. Die Wanderung führte entlang des Panoramaweges am Kaunergrat in den Ötztaler Alpen von der Aifner Alm zur Falkauns Alm. Dort hatte Van der Bellen als Kind gelebt und dort wurde auch die erste Plakatkampagne fotografiert.
Drei Stunden Wanderung durch V. d. Bellens Heimat
„Ich, das Flüchtlingskind, habe hier in den Tiroler Bergen eine Heimat geschenkt bekommen. Hier ist meine tiefe Überzeugung von Gemeinschaft und Zusammenhalt verwurzelt“, sagte Van der Bellen während des Aufstiegs ÖSTERREICH.
VdB: »Wir sind besser in Europa aufgehoben«
„Der Grund, warum ich so sehr für ein gemeinsames Europa bin, ist hier, in unserer Heimat gelegen. Ich will das Beste für Österreich. Für unser Österreich. Und das geht nur in einem stabilen Europa. Unsere Heimat ist besser im Gemeinsamen als im Einsamen aufgehoben. Das Gemeinsame, das uns stark macht, gilt es zu schützen“, so Van der Bellen.
Der Grüne startet bereits jetzt in den Wahlkampf
Die Wanderung dauerte rund drei Stunden und endete auf der Falkauns Alm bei Kässpätzle und Kaiserschmarren. Es sollte der inoffizielle Start des Wahlkampfes sein.
Unterstützung erhielt Van der Bellen auch durch den VP-Bürgermeister vom Kaunertal Beppi Raich: „Wir wünschen uns, dass der Kaunertaler Buar (VdB) Bundespräsident wird. Auch weil er für Offenheit steht“.
Auch Hofer zeigt, wie fit er für den Wahlkampf ist
Kaum ein Tag vergeht, an dem Norbert Hofer sich nicht auf sein Mountainbike schwingt und durch das heimatliche Pinkafeld radelt. Den Eindruck bekommt zumindest, wer dem Blauen auf Facebook folgt: Dort gibt es neben Fotos in Radlerhosen, Updates über den Zustand seiner „Puch Maxi“ – das Moped, an dem er gerne rumschraubt. So will Hofer zeigen, dass er, trotz teilweiser Querschnittlähmung, fit für den Hofburg-Wahlkampf ist.
Hofer: Nach schwerem Unfall jetzt ohne Stock
„Ich arbeite hart an meiner Rehabilitation und gehe privat bereits ohne Stock“, schreibt er etwa unter ein Familienfoto.
Das sagen die Politik-Experten zur Wahl
Fritz Plasser, Politologe: „Wenn Ängste da sind, wie jetzt durch die Terroranschläge, wirkt das unglaublich mobilisierend. Das und die Asylkrise, die in keiner Form gelöst ist, arbeiten eher für Norbert Hofer. Und: Als so rasend erfrischend stellt sich die neue Regierungsspitze nicht heraus. Wenn also der Kanzlerwechsel im Mai Alexander Van der Bellen in der Stichwahl geholfen hat, ist dieser Effekt jetzt wieder verpufft.“
Peter Hajek, Meinungsforscher: „Aus jetziger Sicht ist das Umfeld für Hofer ,positiv‘. Je stärker die Unsicherheit, desto eher ist Hofer ein sicherer Hafen für Menschen, die in Sorge sind. Die Themenlage ist aber noch sehr beweglich. Sollte es etwa in Großbritannien zu wirtschaftlichen Problemen wegen des Brexit kommen, kann sich die Stimmung wieder sehr schnell zugunsten von Alexander Van der Bellen drehen.“