Weltpolitik

Berichte über Spionage-Skandal im Außenministerium Ungarns

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Zu einem Spionage-Skandal soll es im ungarischen Außenministerium gekommen sein.

Laut dem investigativen Onlineportal "Direkt36" vom Dienstag hätte der russische Geheimdienst das interne Informationssystem des Ministeriums gehackt und dieses unbegrenzt zur Weiterleitung von vertraulichen staatlichen und diplomatischen Informationen genutzt. Das ungarische Außenministerium wies dies zurück und sprach von "Kampagnen-Lügen".

Laut eines internen Dokumentes habe es auch im Jänner 2022 einen solchen Angriff gegeben, berichtete "Direkt36". Die von ehemaligen Geheimdienstoffizieren erhaltenen Informationen sprechen eindeutig dafür, dass hinter den Angriffen Hacker-Gruppen russischer Geheimdienste stünden. Diese seien den ungarischen Behörden lange bekannt, da sie seit mindestens einem Jahrzehnt systematisch die Regierungssysteme angriffen. Damit sei die ungarische Diplomatie "ein offenes Buch für Moskau". Zugleich gebe es keine Anzeichen dafür, dass die ungarische Regierung öffentlich bei den Russen protestiert hätte.

Mittels dieser Cyberangriffe der "Hacker von Putin" seien die Russen "jetzt nicht mehr nur in der Speisekammer, sondern in den Arbeitszimmern der Regierung", schrieb die oppositionelle Allianz "Egységben Magyarországért" (In Einheit für Ungarn) in einer Aussendung. Als der ungarische Außenminister Péter Szijjártó am 30. Dezember 2021 den hohen russischen Verdienstorden für Freundschaft von seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow erhielt, habe er längst von den Cyberangriffen gewusst, hieß es in der Aussendung. Die Opposition forderte den Rücktritt von Szijjártó und fordert die Einleitung eines Verfahrens seitens der Generalstaatsanwaltschaft wegen Landesverrats.

Auf Fragen des Onlineportals "hvg.hu" zu den Hackerangriffen an das Außenministerium antwortete dieses: "Mit Kampagnen-Lügen befassen wir uns nicht".

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