Das sagt ÖSTERREICH

Kurz sichere Nr. 1, doch er braucht mehr

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Ein Kommentar von Herausgeber Werner Schima.

Die aktuelle Umfrage zeigt es überdeutlich: Altkanzler Sebastian Kurz kann sich bei der nächsten Wahl nur selbst schlagen. Mit 38 Prozent der Stimmen könnte die ÖVP derzeit rechnen. Der Vorsprung auf seine Mitbewerber beträgt damit unüberwindliche 15 Prozentpunkte – dazu kommt noch, dass bei der SPÖ, die mit 23 % auf Platz zwei liegt, die Tendenz fallend ist.

Abzulesen ist das mit der Stimmungsfrage: Nach Ansicht der Österreicher ist die Stimmung für Pamela Rendi-Wagner & Co. noch schlechter als jene für die FPÖ. Nur die Pilz-Partie liegt noch tiefer.

Das Rennen um Platz 1 ist also gelaufen. Spannend bleibt, wie hoch dieser Sieg für Kurz tatsächlich ausfällt. Denn er braucht ein Traumergebnis, wenn er sich nach dem 29. September seinen Partner aus­suchen will. Die derzeitigen 38 % werden dafür sogar noch zu wenig sein:

  • Dass Schwarz-Rot wieder auf den Spielplan kommt, ist unwahrscheinlich – sowohl politisch-inhaltlich als auch menschlich. Außerdem: Die frühere „Große Koalition“ ist bei den Menschen extrem unbeliebt. Nur 7 % wollen das.
  • Die größte Akzeptanz hätte eine Neuauflage der Koalition mit den Blauen. Wahrscheinlich wäre diese Variante mit einer „abgeräumten“ FPÖ Kurz am liebsten.
  • Dicht dahinter in der Wählergunst wäre eine Koalition der ÖVP mit den Neos und/oder den Grünen. Letztere ist politisch schwer vorstellbar, türkis-pink wäre durchaus reizvoll (auch für Kurz, der diese Möglichkeit bei den Koalitionsverhandlungen zumindest als starkes Druckmittel einsetzen könnte). Doch dafür würde er über 40 % brauchen. 
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