Asyllager Eberau

Wettlauf um Volksbefragung

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Um das Asyllager in Eberau hat jetzt ein Wettrennen eingesetzt: Die Gemeinde dürfte in Sachen Volksentscheid rascher sein als das Land.

Nächste Runde im Streit um das geplante Asyllager im Burgenland. Wie der Eberauer Bürgermeister Walter Strobl (ÖVP) gegenüber ÖSTERREICH bestätigte, wird der Gemeinderat gleich nach den Feiertagen grünes Licht für eine Volksbefragung über das geplante Asyllager auf Gemeindeebene geben.

Strobl. „Ich glaube schon, dass wir da schneller sein werden als das Land“, spielt der Ortschef auf die von Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) geplante Volksbefragung im gesamten Südburgenland an, die für Mitte März geplant ist. Damit ist die Strategie der Lager-Befürworter rund um Innenministerin Maria Fekter (ÖVP) klar: Sagen die betroffenen Ortsbewohner Ja, dann wäre Niessls Abstimmung de facto gescheitert. Tatsächlich tut das Innenministerium derzeit alles, um die Eberauer von den Vorteilen der Asyl-Erstaufnahmestelle zu überzeugen:

  • Bürgerbüro. Ein Bürgerbüro des Innenministeriums wurde im Ort bereits eröffnet.
  • Kampagne. Ab Jänner soll es eine „breite Kampagne“ geben, die die Vorteile des Asyllagers hervorstreichen sollen. Strobl: „Wir müssen das Arbeitsplatzargument hervorstreichen“. Laut Fekter werden in Eberau 130 Arbeitsplätze geschaffen – von Polizisten über Ärzte bis hin zu Köchen.
  • Hausordnung. Als Vorbild für die Kampagne dient das Asylzentrum im Thalham (OÖ): Hier habe man mit einer strengen Hausordnung alle Sicherheitsprobleme lösen können.
  • Infrastruktur. Außerdem wird Fekter den Eberauern einen großzügigen Ausbau der Infrastruktur versprechen: Schulen sollen nicht – wie zunächst geplant – geschlossen werden, im Asyllager sei ein Ärztezentrum geplant, das die Eberauer ebenfalls nutzen können. Auch hier dient als Vorbild Thalham. Im Bezirk Gmun­den war parallel zum Bau des Asyllagers massiv in den Fremdenverkehr investiert worden.
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