Daten angezweifelt

Wie Lehrer-Arbeitszeit berechnet wird

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Unterrichtsministerin Schmied will, dass Lehrer zwei Stunden mehr arbeiten.

Ihren Plan, die Unterrichtsverpflichtung der Lehrer um zwei Stunden anzuheben, hat Unterrichtsministerin Claudia Schmied (S) u.a. mit der im internationalen Vergleich deutlich unterdurchschnittlichen Zahl der Unterrichtsstunden in Österreich begründet. Die von Schmied dabei als Beleg angeführten Daten aus der OECD-Studie "Bildung auf einem Blick" wurden in den vergangenen Tagen massiv von Lehrern angezweifelt.

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Netto-Stunden unter OECD-Schnitt
Laut der jährlich erscheinenden OECD-Studie "Bildung auf einem Blick" beträgt die Zahl der "Netto-Unterrichtsstunden" in Österreich 774 in der Volksschule und 607 in Hauptschulen und AHS-Unterstufen. Das liegt deutlich unter dem OECD-Schnitt von 812 bzw. 717 Stunden und unter dem EU-Schnitt (EU-19) von 806 bzw. 672 Stunden.

Und so kommt das Unterrichtsressort auf diese Zahlen: Im Volksschulbereich wird von einer Lehrverpflichtung von 23 Stunden pro Woche ausgegangen, von der eine sogenannte "Abschlagsstunde" abgezogen wird. Diese 22 Schulstunden ergeben - umgerechnet auf 60 Minuten - 18,33 Stunden. Weil nach den Vorgaben der OECD im Volksschulbereich die Pausen, in denen der Lehrer in der Klasse ist, zur Unterrichtszeit dazu zählen, kommen 40 Minuten Pausenaufsicht pro Tag bzw. 3,33 Stunden pro Woche zur Unterrichtszeit dazu. Macht in Summe 21,66 Stunden Unterrichtszeit pro Woche, bzw. 4,33 Stunden pro Tag. Die OECD rundet in diesem Fall auf eine Kommastelle, also 4,3 und multipliziert mit den 180 Unterrichtstagen pro Jahr, was 774 Netto-Unterrichtsstunden ergibt.

607 Stunden
Im Sekundarbereich I (Hauptschule und AHS-Unterstufe) erfolgt die Berechnung genau so, allerdings ist die Sache komplizierter, weil hier sowohl Hauptschul- als auch AHS-Lehrer berücksichtigt werden müssen. Im Hauptschulbereich wird wieder von 23 Stunden Lehrverpflichtung ausgegangen, von der zwei "Abschlagsstunden" abgezogen werden: Ergibt 21 Schulstunden bzw. 17,5 Stunden zu je 60 Minuten. In der AHS-Unterstufe geht das Ministerium von 19 Stunden Unterrichtsverpflichtung aus, das sind 15,83 Stunden zu je 60 Minuten. Dann werden diese Werte mit den aktuellen Lehrerzahlen in der Hauptschule und AHS-Unterstufe gewichtet. Das Ergebnis sind 16,85 Stunden zu je 60 Minuten pro Woche bzw. 3,37 Stunden pro Tag. Dieser Wert (von der OECD mit zwei Kommastellen gerechnet) mal 180 Unterrichtstagen pro Jahr ergibt die in der OECD-Studie genannten Netto-Unterrichtsstunden von 607 für den Sekundarbereich I.

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