"Wohnen ist Grundrecht"

So plant Wien die Mietpreis-Bremse

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Berlin friert für fünf Jahre Mieten für 1,5 Millionen Wohnungen ein.

Berlin/Wien. Die rot-grüne Berliner Stadtregierung hat jetzt radikale Konsequenzen aus den explodierenden Mietpreisen gezogen: Für 1,5 Millionen Wohnungen werden die Mieten für fünf Jahre eingefroren. Generell gibt es eine Deckelung der Kaltmiete auf maximal 9,80 Euro pro Quadratmeter. Kommt diese Regelung demnächst auch in Wien?

Wien hat vorgebaut. ­ÖSTERREICH fragte bei Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál nach: „In Berlin hat es am Wohnungsmarkt Fehlentwicklungen gegeben, von denen Wien zum Glück weit entfernt ist. Für Enteignungsdebatten sehe ich in Wien zum Beispiel absolut keinen Platz. Wir haben es gar nicht so weit kommen lassen und haben uns stets gegen die Privatisierung des Gemeindebaus gewehrt.“

Geht also die Berliner Stadtregierung für Gaáls Geschmack zu radikal vor?

„Grundsätzlich ist es natürlich richtig, wenn eine Stadt die öffentliche Hand schützend über den Wohnungsmarkt legt und regulierend zum Wohl der Mieter eingreift. Denn Wohnen ist für mich ein Grundrecht. Aber mir ist lieber, das erfolgt stetig und für alle Beteiligten langfristig planbar, so wie wir es in Wien machen“, erklärt die Stadträtin, die im Übrigen darauf verweist, dass allein durch die hohe Anzahl an Gemeindewohnungen die Mietpreise in der Praxis ohnehin gedeckelt seien.

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