Der schrille Eventmanager Gery Keszler sorgte beim Auftakt des ÖVP-Wahlkampfs um Wien für Getuschel und Kritik auf Socialmedia: Er galt als treuer Unterstützer der SPÖ, von Häupl & Ludwig.
Er sei "für den Weg der Veränderung" und "niemand muss eine Abrechnung mit der Stadt Wien fürchten", meinte Gery Keszler (56) bei seinem Auftritt vor der versammelten ÖVP-Prominenz zum Wahlkampfauftakt. Vermutlich hat allein schon die Anwesenheit des Mega-Event-Managers mit Weltruf bei dieser Veranstaltung einigen SPÖ-Granden einen Stich in der Herzgegend versetzt: Immerhin ist Keszler bisher bei jedem großen und kleinen Festl von Michael Häupl und später dann von Michael Ludwig dabei gewesen und hat bei deren Reden nett applaudiert.
Dafür und natürlich in Anerkennung der großen Leistungen Keszlers waren die SPÖ-Stadtregenten auch immer mit Steuergeld spendabel, wenn der Life Ball finanzielle Unterstützung nötig hatte. Der Manager brachte mit seiner Party wiederum Top-Gäste wie Bill Clinton, Sharon Stone, Naomi Campbell, Elton John und Whoopi Goldberg nach Wien, die sich meistens auch eine Minute Zeit für ein Foto mit dem jeweiligen Bürgermeister nahmen. Es war über Jahre eine Win-win-Situation.
Twitteranten ziehen über Keszler her
Diese massive Untreue zu den langjährigen Sponsoren seines Life Balls ist jetzt auch viel diskutiertes Thema auf den Socialmedia-Plattformen. So postete Magazin-Herausgeber Markus Huber: "Dass Gery Keszler der neue Posterboy der Wiener ÖVP sein soll und will, das überfordert meine Vorstellungsvermögen übrigens gewaltig. Um was gehts da? Rache? Weltanschauung? Den Opernball?" Dazu antwortete Ex-SPÖ-Bundesgeschäftsführer Thomas Drozda: "Opportunismus, lupenrein, nicht mehr, aber auch nicht weniger."
Und die krank im Bett liegende Star-Autorin Julya Rabinowich schrieb auf Twitter über Keszler: "Tjo. Rückgrat kann man nicht kaufen. Einfluss schon. ÖVP Wien bricht mit Kurz und Blümel in den Wahlkampf auf." Der Ex-Life-Ball-Boss spulte auf der ÖVP-Bühne cool seine Sätze runter: "Ich bin weder rechts noch links. Ich bin in der Mitte, in meiner Mitte."
Und das ist auch nicht gar nicht unsympathisch, in einem Land, in dem jeder mit Krampf nach rechts oder nach links schubladiert werden soll.
(rs)