Flüchtlinge

Wilder Streit um 1-Euro-Jobs

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Für Aufregung sorgt Kurz mit dem Vorschlag, Flüchtlinge für einen Euro arbeiten zu lassen.

Mit seinem neuesten Vorstoß löste Integrationsminister Sebastian Kurz (ÖVP) heftige Diskussionen aus. Am schärfsten formulierte die Kritik Arbeiterkammerpräsident Rudolf Kaske: „Das ist ein mäßig intelligenter Vorschlag.“ Gemeint ist damit Kurz’ Plan, gemeinnützige Ein-Euro-Jobs für anerkannte Asylwerber einzuführen.

Populismus. Kaske fürchtet, dass „bezahlte Arbeit verdrängt“ wird. Das neue System würde zulasten von Gemeindearbeitern, Gärtnern und Co. gehen. Ähnlich sieht es Bernhard Achitz vom ÖGB, der „puren Populismus“ hinter der Idee ortet. Asylberechtigte seien in AMS-Betreuung und erhielten „gezielte Maßnahmen, um die Beschäftigungsfähigkeit herzustellen“. Die Wirtschaftskammer begrüßt hingegen den Kurz-Plan. Die SPÖ teilt mit, sie wolle erst auf einen konkreten Vorschlag warten.

Ein-Euro-Jobber sollen z. B. nach Unwettern aufräumen

„Offen“ steht der Idee Gemeindebundpräsident Helmut Mödlhammer in ÖSTERREICH gegenüber: „Ich freue mich über alle Maßnahmen, die Flüchtlinge an den Arbeitsmarkt heranführen.“ Es gehe dabei um Integration und „nicht darum, einen neuen Berufsstand zu schaffen“ – handle es sich doch um Jobs, „die sonst liegen bleiben“. Mödlhammer wünscht sich vor allem wenig Bürokratie: „Wenn heute ein Unwetter ist, sollen morgen schon im Rahmen der Ein-Euro-Jobs Leute aufräumen.“

Nächste Woche gibt es ein Gespräch mit Kurz. Im Gepäck hat Mödlhammer eine Liste mit Vorschlägen, welche Ein-Euro-Jobs es geben könnte.

Das könnten die 1-Euro-Jobs sein:

➜ Pflege öffentlicher Plätze, wie Parks, Sportplätze und Rasen.

➜ Straßenreinigung und Instandhaltung von Wegen im öffentlichen Raum.

➜ Arbeit im Bauhof

➜ Reinigung öffentlicher Gebäude

➜ Vereinsarbeit

➜Schülerlotsendienst

➜ Tätigkeit bei NGOs

➜ Botendienste

➜ Mitarbeit in der Flüchtlingsbetreuung

➜ Sozialbereich: Gemeint ist hier z. B. das Spazierengehen mit Patienten und nicht Pflegetätigkeit.

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