Kritik des Finanzministeriums

Wirbel um Heeres-Sicherheitsschule in Wr. Neustadt

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Finanzministerium lässt kein gutes Haar an Heeres-Sicherheitsschule

Für das Verteidigungsministerium sind die Einwände des Finanzressorts eine Sicherheitsschule in Wiener Neustadt betreffend nicht nachvollziehbar. Das Regierungsprogramm sehe nämlich den Erhalt des mittlerweile geschlossenen Militärrealgymnasiums vor, heißt es in einer Aussendung.
 
Da ein Weiterbetrieb in der veralteten Infrastruktur am Campus der Militärakademie in Wiener Neustadt nicht mehr möglich gewesen sei, habe sich die Bundesregierung mit Ministerratsbeschluss vom 5. Jänner des Vorjahres festgelegt, "einen neuen Standort festzulegen und Vorkehrungen für die personellen und materiellen Ressourcen des Betriebs, einschließlich des Internats, zu treffen".
 

Bedarfsmangel

Die spätere Entscheidung sei auch deshalb für einen Standort im Umfeld der Militärakademie gefallen, da am dortigen Campus für das zentrale Ausbildungsgebiet "Sport" die entsprechenden Anlagen vorhanden seien. Für Schüler, denen ein tägliches Pendeln nicht zugemutet werden könne, sollte die Möglichkeit geschaffen werden, die Unterbringung und Betreuung im Internat zu nützen.
 
Das Angebot der Internatsunterbringung sei auch ein wesentlicher Grund für den hohen Zuspruch: für 50 freie Plätze seien 85 Anmeldungen zu verzeichnen. Der seitens des Finanzressorts erwähnte Bedarfsmangel könne daher im Verteidigungsministerium nicht nachvollzogen werden.
 
Aus anderem Grund empört zeigt sich JETZT-Mandatarin Stephanie Cox. Es werde an allen Ecken und Enden gespart und dann würden plötzlich 30 Millionen Euro in ein neues, aufgeblähtes Schulgebäude investiert, das laut Schülerprognosezahlen und Schulentwicklungsprogramm nicht gebaut werden dürfte, ärgert sie sich in einer Aussendung.

SPÖ kritisiert "teures Prestige-Projekt"

 
Auch die SPÖ hat am Montag nicht mit Kritik an der vom Verteidigungsministerium geplanten Heeres-Sicherheitsschule in Wiener Neustadt gespart. Während "armen Familien" die Sozialhilfe gekürzt werde, spiele beim "teuren Prestige-Projekt" des Verteidigungsministers Geld offenbar keine Rolle, so SPÖ-Bildungssprecherin Sonja Hammerschmid in einer Aussendung.
 
Das Finanzministerium kritisiere das Vorhaben nicht umsonst, zeigte sich Hammerschmid überzeugt: "Aber wenn die richtige Lobby Druck macht, stehen gleich 30 Millionen Euro nur für einen Neubau zur Verfügung." Damit wolle sich FPÖ-Verteidigungsminister Mario Kunasek wohl ein "ein Denkmal setzen und seinen Namen auf einem Schulgebäude verewigt sehen."
 
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