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Hörbiger als (Re-)Start für VP-Wahlkampf

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Ein Kommentar von oe24-Chefredakteur Niki Fellner.

Das Unterstützungs-Video von Christiane Hörbiger für Sebastian Kurz beschäftigt seit zwei Tagen die heimische Innenpolitik. Obwohl Hörbigers Wahlaufruf wohl kaum jemanden umstimmen wird, am 29. September für oder gegen Kurz zu stimmen, ist er dennoch ein gelungener Marketing-Coup.

Einerseits, weil Hörbiger zuletzt bei der Wien-Wahl Michael Häupl unterstützt und sich bei der Präsidentschaftswahl für Rudolf Hundstorfer ausgesprochen hatte. Sie ist also keine „eingefleischte“ Schwarze.

Andererseits ist die ÖVP der SPÖ damit vor Rendis Sommergespräch in die Parade gefahren. Statt der am Wochenende transportierten SPÖ-Inhalte (Mindestlohn und Pensionen) ging es plötzlich nur noch um die Hörbiger-Frage.

Allerdings muss man Rendi (und ihren Beratern) lassen, dass sie der ÖVP diesmal nicht in die Falle gegangen sind. Die Gegeneinladung zu einem persönlichen Gespräch (ebenfalls via Facebook-Video) war ein gelungener Konter – und hat obendrein die Negativ-Postings vieler SPÖ-Anhänger auf ­Social Media („senil“ etc.) neutralisiert.

Für die ÖVP ist das Hörbiger-Video dennoch der (Re-)Start des zuletzt etwas eingeschlafen wirkenden Wahlkampfs. Kurz und seine Türkisen müssen es jetzt schaffen, die „Abwahl“-Stimmung vom Mai wieder neu aufleben zu lassen. Wenn Kurz diese geplante „Comeback“-Erzählung gelingt, ist mit einem ordentlichen Mobilisierungs-Wahlkampf ein Ergebnis Richtung 40 % wieder drinnen.
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