Das sagt Österreich

Täterprofil ist leider fast immer gleich

Teilen

Ein Kommentar von oe24-Chefredakteur Niki Fellner.

Ich habe am Dienstag in meinem Kommentar geschrieben, dass die schreckliche Frauenmordserie, die derzeit Österreich erschüttert, auf ein „kulturelles Problem“ zurückzuführen ist. Hunderte Leserreaktionen (fast ausschließlich positiv) haben mir Recht gegeben.

Die neuen Details, die ­ÖSTERREICH am Mittwoch zum Mord in Tulln veröffentlicht, unterstreichen diese These leider. Auch dieser mut­maßliche Täter hatte ein Frauenbild, das so nicht nach Österreich passt. Der strenggläubige Mazedo­nier mit Sympathien für den IS unterdrückte seine Frau jahrelang zu Hause, verbot ihr sogar, Fotos auf ­Facebook oder Social Media zu posten. Als sich seine Frau von ihm trennen wollte, drehte er aus gekränktem Stolz durch.

Wer jetzt noch immer behauptet, dass dieser Mord (und auch ein Großteil der vorangegangenen Fälle), keinen kulturellen Hintergrund hat, der verschließt schlichtweg die Augen vor der Realität. Selbstverständlich hat das Frauenbild, das diese Täter aufgrund ihrer Kultur haben, einen ganz wesentlichen Anteil an diesen fürchterlichen Bluttaten.

Leider steckt auch im aktuellen Fall wieder einmal ein Justizskandal dahinter. Zwei Betretungsverbote waren gegen den Mazedonier ausgesprochen worden, dennoch lauerte er seiner Frau vor dem Supermarkt auf und erstach sie.

Wir brauchen viel schärfere Regeln für Wegweisungen und Betretungsverbote, damit Frauen besser geschützt werden. Und wir müssen der Wahrheit eben ins Auge sehen, dass diese Morde sehr wohl ein „kulturelles Problem“ sind.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.