Die Jahres-Bilanz des Gallup-Politbarometers hat zwei überraschende Gewinner:
Dass HC Strache in diesem von Flüchtlings-Angst geprägten Jahr zulegt, verwundert keinen. Trotzdem ist es bemerkenswert, dass Strache mit 32 % Zustimmung schon den zweitbesten Wert aller Politiker erreicht – nur Sebastian Kurz, der ein fehlerloses Polit-Jahr absolviert hat, wird deutlich besser bewertet.
Dass aber Werner Faymann, der es als Kanzler alles andere als leicht hatte, in der Gallup-Bilanz für 2015 im Plus liegt, ist eine kleine Sensation. Überall in Europa erhalten die Regierungs-Chefs gerade gewaltige Umfrage-Watschen – Angela Merkel verlor in Deutschland mehr als 10 Prozent Zustimmung. Dass Österreichs Kanzler in dieser Situation eine positive Bilanz vorweist, ist beachtlich. Vermutlich ist es die unaufgeregte, aber betont menschliche Linie, die Faymann in der Flüchtlings-Krise gegen alle Hysteriker gehalten hat, die ihm dieses Umfrage-Plus bringt.
Beachtlich auch Sabine Oberhauser, die als einzige Ministerin in diesem Jahr ein Plus verzeichnet und die auf Platz 4 im Polit-Barometer vorrückt. Weil die Wähler ihren Einsatz trotz Krankheit honorieren, wird sie zum stillen Star der Regierung.
Die Umfrage-Watschen für Johanna Mikl-Leiter sind ungerecht: Die „eiserne Hanni“ hat den härtesten Job der Republik. Sie hat bei Sicherheit, Terror, Polizei einen guten Job gemacht. In der Flüchtlingsfrage sitzt sie am Folterstuhl.
Deshalb wird die Wahl 2018 zum spannenden Duell Strache gegen Faymann werden. Und dabei spricht viel für Faymann. Völlig neu gemischt werden die Karten erst, wenn die ÖVP Sebastian Kurz ins Rennen schickt. Dann ist alles offen …