Wolfgang Fellner

Das sagt Österreich

Teilen

Genialer Telekom-Deal ist eine Pleite für Politik

Der beste Beweis dafür, dass die Politik unfähig ist, Wirtschaftsunternehmen zu führen, ist die ÖIAG.

Die Staatsholding besitzt traditionell die Perlen unserer Wirtschaft – von AUA über OMV bis Telekom. Und fährt sie seit Jahren an die Wand.

Jeder Zeitungsleser erinnert sich an den Abkassierer Peter Michaelis, der unsere AUA verschenkte.

Als Michaelis gehen musste, wurde nicht ein kompetenter Manager an die ÖIAG-Spitze gesetzt – sondern ein Partei-Apparatschik.

Markus Beyrer hat das indiskutable Michaelis-Niveau als neuer ÖIAG-Vorstand noch einmal unterboten.

Als er als Telekom-Aufsichtsratschef die Korruptions-Affäre aufklären sollte, stellte sich heraus, dass er mit „Graf Ali“ gratis jagen war. Die Zukunft der Telekom verschlief er.

ÖIAG braucht endlich einen Manager – und die Telekom eine Zukunft!
Ohne dass es die Staatsholding ÖIAG mitbekam, kaufte der Investor Ronny Pecik die freien Telekom-Aktien auf, verkaufte sie an den mexikanischen Milliardär Slim weiter.

Damit hat die ÖIAG nach der AUA das nächste heimische Top-Unternehmen ans Ausland verspielt.

Der feine Herr Beyrer vertschüsst sich bestens bezahlt nach Brüssel.
Aber für die ÖIAG ist die Machtübernahme von Carlos Slim in der Telekom ein Armutszeichen.

Natürlich darf man der Meinung sein, dass die Lufthansa unsere AUA besser führt als ein Herr Michaelis, und dass der geniale Investor Slim von der Telekom mehr versteht als der Graf-Ali-Jagdfreund Beyrer.

Aber es ist beängstigend, wie eine ÖIAG die – vom Management bestens geführten – Top-Unternehmen unseres Landes verspielt.

Deshalb muss nach dem Abgang von Beyrer unbedingt ein Top-Manager an die ÖIAG-Spitze.

Der neue ÖIAG-Chef sollte dringend eine bessere Strategie für die ÖIAG und mit dem Management eine offensive Zukunft für die Telekom entwickeln. Vom Tempo der Telekom-Investitionen in Internet und Breitband hängt unsere Zukunft ab. Der geniale Herr Slim ist dafür eine Chance, weil er global agiert – aber auch eine Gefahr, weil er natürlich abkassieren will.

Schicken Sie Ihre Meinung an: wolfgangfellner@oe24.at

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.