Volksbefragung wird zum Votum voller Emotionen
Keine 25 Tage mehr bis zur Heeres-Volksbefragung – bei beiden Großparteien macht sich Nervosität breit. Es geht am 20. Jänner nicht nur um die Richtungsentscheidung für die Sicherheitspolitik in diesem Land, sondern auch um den Startschuss für das spannendste Wahljahr seit Langem.
Von der Logik her kann es an der Sinnhaftigkeit eines Profi-Heeres kaum Zweifel geben. Ganz Europa stellt seine Armeen derzeit auf Berufssoldaten um. Es ist schwer einzusehen, warum ausgerechnet in Österreich die jungen Leute weiter für eine Amateur-Armee zwangsverpflichtet werden sollen.
Operetten-Armee
Unser Bundesheer ist in den letzten Jahrzehnten zu einer Operetten-Armee verkommen. Die Kasernen sind kaputt. Die Panzer verrosten. Die Eurofighter wurden offenbar wegen Schmiergeldes gekauft.
Unter Schüssel wollte die ÖVP selbst dringend ein Berufsheer
Unter normalen Umständen müsste die SPÖ die Heeres-Abstimmung deutlich gewinnen. Doch die Volksbefragung am 20. Jänner wird offenbar keine Frage der Logik, sondern eine Entscheidung der Emotionen. Und ausgerechnet die ÖVP – die unter Schüssel selbst dringend ein Berufsheer wollte – setzt auf Emotion. Tatsächlich hat unser altes, verrostetes Bundesheer gerade im Katastrophen-Einsatz Hervorragendes geleistet. Wann immer in diesem Land ein Hochwasser war – unser Bundesheer war mit vollem Einsatz zur Stelle.
Emotion
Der SPÖ ist es noch nicht gelungen, den Wählern zu vermitteln, dass ein Profi-Heer den Katastrophenschutz genau so gut sicherstellen kann wie die Wehrpflicht.
Nur wenn die Österreicher wirklich überzeugt werden, was ein Profi-Heer bietet und dass es wirklich funktioniert, werden sie dafür stimmen. Sonst siegt die Operetten-Armee – und die Emotion.
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