Wolfgang Fellner

Das sagt Österreich

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Jetzt kommt Wahl-Duell Pröll – Faymann

Die Regierungsparteien SPÖ und ÖVP sind – wie in dieser Kolumne seit Wochen angekündigt – die großen Gewinner des Wahltages.

Werner Faymann hat mit seiner – zuletzt oft angeschlagenen – SPÖ in Kärnten einen triumphalen Wahlsieg errungen. Er hat nicht nur fast 10 % zugelegt und ein zwei Jahrzehnte von Haider in Geiselhaft genommenes Bundesland politisch „umgedreht“ – er hat mit seinem Kärntner Kaiser die SPÖ neu positioniert: als Reformpartei, und vor allem auch als Sympathieträger. Faymann bekommt durch den Kärnten-Triumph plötzlich so viel Kraft wie Popeye nach zehn Portionen Spinat – er ist jetzt klarer Favorit für die Herbst-Wahl.

Als Herausforderer wird Faymann in diesem Wahljahr nur das politische „Vater-Sohn-Gespann“ Pröll-Spindelegger gegenüberstehen. Pröll hat in Niederösterreich einen „Jahrhundertsieg“ errungen. In Zeiten wie diesen eine 50 %-Absolute zu erringen, ist ein persönlicher Triumph. Pröll wird damit auch in der Bundespolitik kaum mehr zu bremsen sein. Und er wird „seinem“ VP-Chef Spindelegger kräftigen Rückenwind für die Kanzler-Wahl geben. Spindelegger wird ab sofort einen beinharten Wahlkampf gegen Faymann führen.

FPÖ ist der dramatische Verlierer
HC Strache liegt zu Beginn des Wahljahres am Boden. Ein brutaleres K.o. als die gestrigen Ergebnisse der FPÖ ist fast nicht denkbar. In Kärnten von 45 % auf 17 % abgestürzt, den Haider-Nimbus verspielt, als Korruptions-Mafia abgestempelt – in NÖ unter die 10 %-Grenze zur Obskuranten-Partei geschrumpft und sogar von Stronach überholt. Die FPÖ wurde am Sonntag regelrecht entzaubert.

Die neue Oppositionsstimme im Land heißt vorerst Stronach. Der Kult-Milliardär hat viel riskiert – und mit zweimal 10 % viel gewonnen. Er ist am Weg zur drittstärksten Kraft im Land. Jetzt ist die 20 %-Marke für Stronach in Sichtweite – er wird im Alleingang die (teils skurrile) Show im Wahljahr liefern.

Doch das Gesetz des politischen Handelns liegt wieder bei den Regierungsparteien SPÖ und ÖVP.

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