Das sagt Österreich

Der Kanzler schafft den Neustart

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Ein Kommentar von ÖSTERREICH-Herausgeber Wolfgang Fellner.

Die neueste Umfrage von Research Affairs ist für Kanzler Christian Kern alles andere als lustig. Sein Herausforderer Sebastian Kurz zieht immer weiter davon, liegt bereits 11 % vor der SPÖ - für den SPÖ-Chef wird es immer schwieriger, den Vorsprung aufzuholen. Seit gestern freilich werden die Karten neu gemischt.

Christian Kern hat mit einer fulminanten Rede beim Parteirat der SPÖ seine am Boden liegende Partei endlich in Fahrt gebracht. Nach seiner einstündigen Rede erhielt er Standing Ovations - völlig zu Recht.

Die Rede von Kern war eine der besten, die ein SPÖ-Spitzenkandidat je gehalten hat - vielleicht die beste seit Kreisky. Kern präsentierte sich nicht nur als sympathischer, charismatischer Kanzler - sondern auch als kämpferischer Kandidat.

Kern setzt endlich die Themen in den Mittelpunkt des Wahlkampfes, mit denen die SPÖ gewinnen kann: die sozialen Fragen, gerechten Lohn, bessere Bildung, mehr Rechte für Frauen, mehr Steuergerechtigkeit. Kerns Wahlkampf ist fast ein "Klassenkampf". Kern positioniert sich - wie Robin Hood - auf der Seite der großen Mehrheit der Österreicher: "Holt euch, was euch zusteht!"

Kern hat endlich den Ton getroffen, mit dem er diese Wahl noch gewinnen kann. Wenn er diesen Wahlkampf so kämpferisch führt, wie er gestern seine Rede gehalten hat, kann die eingeschlafene SPÖ noch zur Bewegung werden - und Kern neben Kurz der zweite große Star dieses Wahlkampfs.

Kern wird mit seinem Wahlkampf polarisieren: Links gegen rechts (Schwarz-Blau), Wenigverdiener gegen Millionäre (die Kurz-Spender), Kanzler gegen Herausforderer. Ich wage die Prognose: Vergessen wir die Umfragen - im Finale werden Kurz und Kern Kopf an Kopf um den Kanzler kämpfen. Kern kann noch das "Comeback-Kid" werden.
 

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