Ein Kommentar von oe24-Chefredakteur Niki Fellner.
Die Oberösterreich-Wahl am kommenden Sonntag wird zum ersten Stimmungstest für die Bundespolitik im heurigen Jahr und könnte auch so manche Parteizentrale in Wien zum Beben bringen.
Dass ÖVP-Landeshauptmann Thomas Stelzer die Wahl gewinnt, ist unbestritten. Die Frage ist nur: Wie viel legt er zu? Stelzer führt einen fehlerfreien Wahlkampf, hat in Oberösterreich hohe Beliebtheitswerte, und zuletzt haben alle amtierenden Landeshauptleute im Wahlkampf- Finish noch zugelegt. Unter normalen Umständen müsste die ÖVP am Sonntag die 40 % klar überspringen. Das wäre dann auch ein Turbo für Kanzler Kurz.
Völlig offen ist das Ergebnis der FPÖ: Mit ihrer harten Anti-Impf-Rhetorik versuchen die Blauen, die Front gegen die Impfgegner-Partei MFG dichtzumachen. Aber die Strategie könnte nach hinten losgehen: Einige Wähler, die 2015 von der ÖVP zu den Blauen gewechselt sind, könnte das abschrecken. Die FPÖ kämpft am Sonntag um den 20er.
Wenig zu lachen wird es für SPÖ und Grüne geben. Beide Parteien werden, wenn überhaupt, nur marginal zulegen. Bei der SPÖ wird das wohl für eine neue Obfrau-Debatte sorgen. Bei den Grünen wird die Basis nach der OÖ-Wahl einen härteren Kurs auf Bundesebene gegenüber dem Koalitionspartner einfordern.
Fest steht: In Oberösterreich werden am Sonntag die Karten für den Polit-Herbst neu gemischt.