Das sagt ÖSTERREICH

Merkel wird jetzt zur 'Lame Duck'

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Ein Kommentar von oe24-Chefredakteur Niki Fellner.

Angela Merkel ist unbestritten eine der ganz großen Staatsfrauen, die diese Welt je hatte. Seit 13 Jahren hat „Mutti“ unermüdlich für ein vereintes, solidarisches Europa gekämpft. Das ist ihr hoch anzurechnen.

Merkel hat aber die Zeichen der Zeit viel zu spät erkannt. In Wahrheit hat sie ihr (politisches) Schicksal 2015 selbst besiegelt. Es steht außer Frage, dass Merkel mit ihrer umstrittenen Grenzöffnung Tausenden Kriegsflüchtlingen aus ­Syrien die Chance auf ein ­neues Leben eröffnet hat.

Aber: Mit dieser Grenzöffnung ging auch eine – anfangs – völlig unkontrollierte Einwanderungspolitik einher, die Europa bis heute nicht verkraftet hat und die zu einem politischen Paradigmenwechsel nach rechts geführt hat.

Merkel muss jetzt auch als Kanzlerin gehen …

Dass die deutsche Kanzlerin von ihrem eigenen „Wir schaffen das“ mittlerweile längst abgerückt ist, haben dabei nur die wenigsten registriert (bzw. registrieren wollen). Merkel ist zum Symbol der „falschen“ Asyl- und Zuwanderungspolitik geworden.

Merkel hat das jetzt – viel zu spät – auch selbst eingesehen. Mit ihr ist für die CDU auf absehbare Zeit nichts mehr zu gewinnen. Der Abschied auf Raten ist allerdings ihr nächster Kapitalfehler.

In der CDU hat seit gestern der Kampf um die Nachfolge voll begonnen. Merkel wird damit – spätestens nach dem Parteitag – zur „Lame Duck“. Kaum vorstellbar, dass sie bis 2021 Kanzlerin bleibt. Wenn Merkel politisches Gespür hat, dann muss sie jetzt auch als Kanzlerin gehen!

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