Das sagt ÖSTERREICH

Strengere Hundegesetze sind wir Waris schuldig

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Ein Kommentar von oe24-Chefredakteur Niki Fellner.

Das unfassbare Drama um den kleinen Waris (1), der nach einer Hunde-Attacke verstorben ist, hat eine längst überfällige Diskus­sion über strengere – und vor allem einheitliche – Gesetze für Hundehalter losgetreten. Diese Debatte ist dringend notwendig – und wir sollten sie nicht nur zum Schutz der Menschen, sondern auch zum Schutz der Tiere führen.

Derzeit kann sich jeder in ­diesem Land einen Hund zulegen – ohne irgendwelche Kenntnisse über Hundehaltung zu haben. Nur wer einen so genannten Listenhund kauft, braucht in den meisten Bundesländern einen verpflichtenden Hundeführerschein. Warum führen wir diesen verpflichtenden Hundeführerschein nicht für alle Hundehalter ein?

Derzeit gibt es in jedem Bundesland ein eigenes Hundegesetz. In Wien wird beispielsweise jeder, der einen Hundeführerschein macht, ein Jahr von der Hundesteuer befreit. In manchen Bundesländern (Steiermark und Tirol) gibt es im Gegensatz dazu nicht einmal ein Gesetz für Listenhunde wie Rottweiler und Co.

Dass die zuständige Ministerin Hartinger-Klein jetzt zu einem runden Tisch lädt, um diese Länder-Gesetze bundesweit zu vereinheitlichen, ist ein erster, richtiger Schritt. Aber: Runde Tische in Österreich tendieren leider oftmals dazu, zuerst zerredet zu werden und schließlich im Sand zu verlaufen. Das darf diesmal nicht passieren.

Es braucht einheitliche Hunde-Gesetze im ganzen Land, strengere Vorschriften für Listenhunde und selbstverständlich auch klare Regelungen für Beißkörbe und Alko-Strafen. Das ist die Politik dem kleinen Waris schuldig!

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