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Warum Doskozil so wild um sich schlägt ...

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Ein Kommentar von ÖSTERREICH-Herausgeber Wolfgang Fellner.

Vor wenigen Monaten war Hans Peter Doskozil nach seinem Wahlsieg mit absoluter Mehrheit noch der „Sonnenkönig“ vom Burgenland, fühlte sich allmächtig und ließ sich keine Gelegenheit entgehen, der eigenen Partei und ihrer Chefin auszurichten, wie dumm, unfähig und falsch sie agieren würde.

Jetzt steht dem Polit-Rambo das Wasser bis zum Hals. Der Kriminalfall um die Commerzialbank Mattersburg entwickelt sich zu einer Sturzflut an politischen Skandalen, die auch den Landeshauptmann mitreißen kann.

Gestern schlug Doskozil wie ein Ertrinkender wild um sich – beschuldigte den Bundeskanzler, von Wirecard mehr Geldspenden (nämlich 70.000 Euro) angenommen zu haben als sein unglückseliger Wirtschaftslandesrat an Goldbarren von Bankchef Pucher und versuchte sogar, den Mauer-Bau um die Villa von FPÖ-Chef Hofer mit dem Bank-Skandal zu vergleichen.

Auch wenn man Doskozil zugutehalten muss, dass er persönlich – nach bisherigem Wissensstand – nichts mit der Skandal-Bank zu tun hat (er besitzt dort nicht einmal ein Konto), politisch kommt er dramatisch unter Druck: Was ist das für ein Landes-Chef, dem nicht auffällt, dass eine Mini-Bank mit nur fünf Filialen und weniger als 50 Angestellten in seinem Bundesland Umsätze fast in Milliardenhöhe bilanziert, Kredite für Hunderte Millionen vergibt, irrwitzige Zinsen zahlt und offenbar sogar die Millionen des Landes verwaltet.

Doskozil weiß wohl viel mehr, als er bisher zugibt, zum Beispiel, dass vor der Schließung durch die FMA noch bis zu 10 Millionen Euro behoben wurden. Doskozil wird in diesem Skandal, bei dem Tausende Sparer, aber auch bis zu 500.000 Ticket-Käufer von Barracuda ihr Geld verloren haben, rasch die Rolle des Aufklärers übernehmen müssen …

… Sonst ist nicht nur das Image des „Sonnenkönigs“ weg, sondern auch der Job als Landes-Chef. Schon vor 20 Jahren musste der damalige burgenländische Landeshauptmann Karl Stix wegen eines weitaus kleineren Skandals bei der Bank Burgenland zurücktreten.

Ein Banken-Crash mit Tausenden Geschädigten ist keine Kleinigkeit – da gilt die politische Verantwortung.

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