Ein Kommentar von oe24- und ÖSTERREICH-Chefredakteur Niki Fellner.
Der neue Weihnachts-Lockdown, den die Regierung gestern präsentiert hat, ist prinzipiell richtig.
- Dass die Schulen am Montag wieder öffnen dürfen, war überfällig. Vor allem in den Volksschulen und Unterstufen ist Homeschooling weder Eltern noch Lehrern, aber vor allem nicht den Schülern zumutbar.
- Auch die Öffnung des Handels ist richtig! Der 7. und 8. Dezember sind die wichtigsten Einkaufstage der Weihnachtszeit. Den Handel länger geschlossen zu halten, hätte nur Millionen an Umsatz zu Amazon verschoben. Die Handelsketten sind professionell genug, dass sie Szenen wie am Wochenende vor dem Lockdown diesmal verhindern werden.
- Dass Hotels und Gastronomie angesichts der nach wie vor hohen Neuinfektionszahlen bis Jänner zubleiben müssen, ist auch nachvollziehbar. Nicht nachvollziehbar ist allerdings, warum man diesen Branchen den Umsatzersatz auf 50 % streicht (statt bisher 80 %) und sich damit eine unnötige Front aufmacht. Bei 80 % hätte jeder Hotelier und Wirt in diesem Land die Maßnahmen widerspruchslos mitgetragen, jetzt wird es unweigerlich eine große Diskussion geben.
Dieser verlängerte Lockdown ist aber ohnehin alternativlos, wenn wir unser Weihnachten retten wollen. Weihnachten wird heuer im wahrsten Sinne des Wortes ruhig und besinnlich. Sehen wir es positiv: So ein stilles Fest ohne Hektik kann ja auch etwas Schönes sein.