Das sagt ÖSTERREICH

Wem nützt der Trump-Effekt?

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Ein Kommentar von ÖSTERREICH-Herausgeber Wolfgang Fellner.

Die Hofburgwahl im kleinen Österreich wird durch die Präsidentenwahl im großen Amerika spannend.

Denn alle wollen jetzt wissen: Gibt es den Trump-Effekt auch in Europa? Ist die Stimmung gegen das po­litische „Establishment“ auch bei uns so heftig geworden, dass es auch bei unserer Wahl ein politisches Erdbeben gibt?

Das Spannende an der Österreichwahl ist, dass in unserem Präsidentenrennen zwei Protestkandidaten gegen das Establishment antreten. Sowohl Hofer als auch Van der Bellen sind in die Stichwahl gekommen, weil sie „Antiregierungskandidaten“ waren.

Van der Bellen freilich muss jetzt aufpassen, dass er nicht in die Trump-Falle läuft, zum Kandidaten des Establishments wird und Hofer die „Wutbürger“ kampflos überlässt.

Jede Unterstützung von traditionellen Politikern wie Häupl oder gar Spenden von „Oligarchen“ wie Haselsteiner werden für VdB zunehmend zum Problem.

Unsere Präsidentenwahl wird genauso wie jene in den USA von den Wutbürgern entschieden werden. Sie wird zum Votum gegen das Politestablishment.

Norbert Hofer wird dieser Stimmung derzeit eher gerecht. Der grüne Professor muss stärker betonen, dass er seit 30 Jahren der wahre Rebell gegen das Establishment ist. Wenn VdB diesen Wahlkampf zu „brav“ führt, könnten ihn die Wutwähler „abstrafen“. Und die sind – siehe Trump – die Mehrheit.

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