"Castell Aurora"

Rechtsextreme Identitäre: Politiker gab Geld für Hauskauf

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Seit mehr als dreieinhalb Jahren unterhält die rechtsextreme Identitäre Bewegung (IB) in Steyregg bei Linz das Klubhaus "Castell Aurora".  

Über einen Strohmann hatten die Identitären das alte Haus samt Bierlokal 2019 erworben. Das deutsche Nachrichtenmagazin "Monitor" berichtete Donnerstagabend, dass der CDU-Politiker und frühere Berliner Finanzsenator Peter Kurth (siehe Foto ganz oben) den Kauf der Immobilie mitfinanziert haben dürfte, wie aus einem Kontoauszug hervorgehe.

Steyregg

Dieses Haus in Steyregg bei Linz wurde gekauft.

© APA/STADTGEMEINDE STEYREGG/JOHANN WÜRZBURGER
× Steyregg

Laut Recherchen von "Monitor" und der Rechercheplattform "Exif" haber der langjährige Christdemokrat 120.000 Euro auf das Konto einer Firma überwiesen, die der deutsche Verfassungsschutz der IB zurechnet. Einen Tag darauf gingen von jenem Firmenkonto knapp 195.000 Euro an einen IB-Aktivisten und Eigentümer von "Castell Aurora" mit dem Verwendungszweck: Darlehen Linz, berichteten auch die "OÖN" online über den Fernsehbeitrag.

Treffen der radikalen Rechten in seiner Wohnung

Das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" hatte im Jänner aufgedeckt, dass Kurth im Juli 2023 in seiner Berliner Privatwohnung prominente Vertreter der AfD und der radikalen Rechten empfangen haben soll. Wegen seiner Nähe zum rechten Rand sei er inzwischen laut Partei aus der CDU ausgetreten, was Kurth offenbar bisher nicht bestätigte.

Steyregg wehrt sich seit dem Hauskauf immer wieder gegen die rechten Umtriebe. Im Frühjahr 2021 wurde ein Schutzweg in den Farben des Regenbogens aufgemalt, um so ein Zeichen für Offenheit, Gedankenweite und Toleranz zu setzen. Im September des Vorjahres hatte die Initiative "Steyregg ist bunt" ein "friedliches Picknick für Vielfalt und Toleranz" im Stadtgarten als Protest gegen eine Identitären-Veranstaltung abgehalten.

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