Den österreichischen Skiregionen fehlt kurz vor dem Start der Wintersaison noch Entscheidendes: der Schnee. Zahlreiche Ski-Openings wurden wieder verschoben.
Auch waren die Temperaturen bisher zu warm, um die weiße Pracht künstlich herzustellen. Den Optimismus der Tourismus-Verantwortlichen kann dieser Mangel derzeit noch kaum trüben, zudem wurden die ersten Schneeflocken gesichtet.
Saisonstart in den Vorarlberger Skiorten neuerlich verschoben
In
den Vorarlberger Skiorten muss der Start in die Wintersaison neuerlich
verschoben werden. Die hohen Temperaturen in den vergangenen Tagen haben
eine Präparation der Pisten unmöglich gemacht. In einigen Destinationen
wurden nach Angaben des Landesverbands Vorarlberg Tourismus die
Skiopening-Veranstaltungen abgesagt, in anderen finden sie auch ohne
Skibetrieb statt.
Derzeit sind die Wintersportler in Vorarlberg weiterhin auf zwei Gebiete im Montafon angewiesen, wo am vergangenen Wochenende zwei Bahnen und zwei Skilifte in Betrieb gegangen sind. Die Gastronomen dort sind vorerst mit dem Geschäft zufrieden und die fehlenden Einnahmen würden noch nicht an die Substanz gehen. Allerdings würden die Gäste derzeit nur zögerlich für den Jänner buchen.
Hoffen auf Wetterprognosen
Michael Manhart, Geschäftsführer der
Skilifte Lech, hoffte am Donnerstag bei Temperaturen von fünf Grad Celsius
vor Ort, dass das für Samstag prognostizierte kältere Wetter Wirklichkeit
wird. "Dann soll es sowieso schneien, und wir können zusätzlich die
Schneekanonen aufdrehen", sagte Manhart.
Lech werde sofort in die Saison starten, sobald zwei oder drei Pisten befahrbar seien, so der Seilbahner. Manhart hegte die Hoffnung, dass es "Anfang nächster Woche" so weit sein wird.
Manche feiern auch ohne Schnee
Kleinwalsertal am 9./10. Dezember
zu ihrer Einweihung die neue Fellhorn-Bahn, auch wenn es noch keinen
Skibetrieb gibt. Ohne Schnee gefeiert wird außerdem im Skigebiet Silvretta
Nova (Montafon) und in Damüls im Bregenzerwald.
Tiroler Ötztal am Weg der Normalisierung
Trotz
Wetterkapriolen ist man im Tiroler Ötztal ebenfalls für den Winter
optimistisch. "Wir sind am Weg der Normalisierung", hieß es beim Ötztal
Tourismus in Sölden. Im Oktober habe man noch wetterbedingt ein Gästeminus
von 43 Prozent hinnehmen müssen. Erstmals hatte sogar der traditionelle
Ski-Weltcup-Auftakt mangels Schnee abgesagt werden müssen. "Der November ist
zwar später als sonst angelaufen, inzwischen herrschen am Gletscher aber
hervorragende Bedingungen". Im Tal habe es ebenfalls geschneit. Auch der
Einsatz von Schneekanonen sei nun auf Grund der Temperaturen möglich.
Zell am See sitzt am Trockenen
Seit zwei Wochen stehen die
Schneekanonen in den Salzburger Wintersportzentren Flachau und Zell am See
still. Obwohl es in der Nacht in den oberen Lagen geschneit hat, sind die
Temperaturen zu mild, um die Kanonen und Lanzen anzuwerfen.
Auch Flachgauer werden nervös
Nervosität macht sich auch bei
den Bergbahnen Flachau im Skigebiet Amade breit. "Auf 1.600 Meter Seehöhe
hat es minus zwei Grad. Wir können nicht beschneien", erklärte
Pressesprecherin Bettina Plank. Auf den Pisten im oberen Bereich liegt noch
35 bis 40 Zentimeter Kunstschnee. Der Neuschneezuwachs über Nacht betrug
dort fünf Zentimeter.
Abgesehen vom Gletscherskigebiet auf dem Kitzsteinhorn kann man in Salzburg laut Eder derzeit nur in Obertauern Ski fahren. Dort waren am Mittwoch bei Schneefall fünf Anlagen in Betrieb. Am Freitag werden noch mehr Lifte aufgesperrt, hieß es. "Wir fürchten den Fön nicht."
Semmering liegt trotzdem im Plan
Keine Nervösität herrschte
angesichts der ausbleibenden Schneemengen am Semmering, einer der
populärsten Wintersportregionen Niederösterreichs. "Wir liegen im Plan", so
das Tourismusbüro. Auf weiße Pracht und Temperaturen unter Null Grad hofft
man dort allerdings bis zum verlängerten Wochenende ab dem 8. Dezember.
Nassfeld könnte nass bleiben
Über die ersten weißen Flocken
durften sich die Kärntner Wintertourismusgebiete am Mittwoch freuen. Ob die
für den 2. Dezember geplante Eröffnung der Skisaison am Nassfeld auch
eingehalten werden kann, entscheide sich in den nächsten Tagen, so die
Tourismusinformation. Für einen Betrieb liege noch zu wenig Schnee und für
den Einsatz der Schneekanonen sei das Wetter zu warm. Auch in Bad
Kleinkirchheim bräuchte man für die Eröffnung der Pisten weiße Pracht und
tiefere Temperaturen.
Etwas optimistischer gibt man sich auf der Turracher Höhe. Dort hatte es am Mittwoch rund 15 Zentimeter geschneit. "Wenn es in der Nacht kalt wird, gehen die Schneekanonen in Betrieb", so die Auskunft der Bergbahnen. Wenn alles gut gehe, könne der Skibetrieb schon am kommenden Wochenende starten.
Hohe Tauern spärlich beschneit
Rund zehn Zentimeter Schnee
bedecken die Pisten im steirischen Skigebiet Hohentauern. Im Vorjahr seien
um diese Jahreszeit bereits 50 Zentimeter Schnee gelegen. Wenn das Wetter
nun - wie in angekündigt - wieder wärmer werde, könne sich der offizielle
Saisonstart am 11. Dezember verschieben. Die Situation mache ihn zwar "noch
nicht nervös", aber wirtschaftlich hänge natürlich alles vom Wetter ab,
meinte Moser.