Gehaltscheck

Wie viel wir verdienen

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Eine aktuelle ÖSTERREICH-Erhebung blickt auf den Lohnzettel der Österreicher. 55 Prozent sind mit dem Lohn unzufrieden.

Die Wirtschaft läuft auf Hochtouren, im Alltag ziehen von den Lebensmitteln bis zum Wohnen die Kosten massiv an. Auch das Einkommen der Politiker reizt die Gemüter. Kanzler Alfred Gusenbauer verdient pro Monat 20.059 Euro, während sich Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy mit 6.000 Euro „begnügen“ muss.

Nun fordern viele Österreichern kräftige Lohn­erhöhungen: Laut Gallup-Umfrage glauben 55 Prozent der Österreicher, dass sie „persönlich zu wenig verdienen“, nicht einmal jeder Dritte (31 Prozent) sieht sich ausreichend entlohnt. Drei von vier Befragten fordern deshalb: „Löhne und Gehälter sollen steigen.“

Kellner verlieren
Laut Wifo dürfen vor allem Tischler, Schlosser und Schweißer mit einem Plus am Lohnzettel rechnen, da diese Berufe derzeit stark nachgefragt werden. Doch nicht allen Branchen geht es so gut. Laut Arbeiterkammer verdient etwa das Pflegepersonal (unter Berücksichtigung der Inflationsrate) um 5,1 Prozent weniger als im Jahr 2000, Kellner immerhin um 2,2 Prozent weniger.

Während bei Politikern der Verdienst in Form der Gehaltspyramide offen am Tisch liegt, gilt der Verdienst für Arbeitnehmer der Privatwirtschaft als eines der bestgehüteten Geheimnisse. „Beim Gehalt ist es oft so wie beim Angeln: Der Fisch und das Gehalt wird umso größer, je länger der Abend wird“, beschreibt Personalberater Conrad Pramböck von Neumann International das Tabu.

Einkommensunterschiede
Seine Daten – und jene von Statistik Austria und Arbeiterkammer – zeigen eklatante Einkommensunterschiede in Österreich: So verdient ein Briefträger im Schnitt 1.537 Euro brutto, 14-mal pro Jahr – ein IT-Manager mit 6.590 Euro aber mehr als das Vierfache, ein Zahnarzt sogar 10.496 Euro. „Die Einstiegsgehälter von Maturanten liegen etwa bei 20.500 brutto pro Jahr (1.500 Euro/Monat). Akademiker verdienen beim Berufseinstieg meist 29.000 Euro, also rund 2.100 Euro pro Monat.“ Auch der Vergleich mit Deutschland ist bezeichnend: Dort verdient eine Physiotherapeutin monatlich 2.339 Euro brutto, in Österreich nur 1.644 Euro. Noch gravierender ist der Unterschied bei den Zahnarzthelfern: 1.626 Euro zu nur 780 Euro in Österreich.

Manager sind Gagen-Kaiser
Österreichs Manager verdienten sich im vergangenen Jahr eine goldene Nase. Die Rekordgewinne der börsenotierten Unternehmen freuten nicht nur die Kleinanleger, sondern auch die Bosse selbst.

Einkommens-Check
Personalberater Pramböck nennt als Faustregel für jeden Einzelnen: „Wer es schafft, sein Gehalt in den ersten zehn Jahren um fünf Prozent pro Jahr zu steigern, liegt im grünen Bereich.“

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