Ermittlungen

Wiener Moschee mit Hamas-Connection

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Studie der Dokumentationsstelle politischer Islam sieht Befürwortung von Hamas und Muslimbrüdern und Antisemitismus in Wiener Moschee.

Die hasserfüllten, mörderischen Ansichten der Hamas-Terroristen werden auch in Österreich gepredigt. Die Dokumentationsstelle politischer Islam hat das bereits vor einem Jahr aufgezeigt. In einer Studie hat die Dokumentationsstelle Inhalte von Predigten, Social Media Posts und Büchern der Bibliothek einer Moschee im 2. Wiener Gemeindebezirk des Vereins "Islamische Vereinigung in Österreich" (IVÖ) analysiert.

Terrorgruppe als Vorbild

"Die von der EU als Terrororganisation eingestufte Hamas wird als Vorbildhaft genannt und zum israelisch-palästinensischen Konflikt werden spaltende und gewaltverharmlosende Narrative verbreitet, dazu gehören etwa antisemitische Stereotypen und israelfeindliche Parolen", heißt es aus der Dokumentationsstelle zu oe24.

Keine Konsequenzen bekannt

Kultusministerin Susanne Raab (ÖVP) kündigte schon im Dezember 2022 die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens an und nahm auch die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) in die Pflicht.

Aus dem Ministerium heißt es heute dazu: "Nach Bekanntwerden der Vorwürfe im Zusammenhang mit Hamas-freundlichen Predigten in einer Wiener Moschee wurden Verantwortliche durch das Kultusamt befragt und die IGGÖ umgehend von der Sachlage in Kenntnis gesetzt. Der IGGÖ sind die Vorwürfe folglich seit September 2022 bekannt. Bis dato sind dem Ministerium keine Konsequenzen seitens der Verantwortlichen bekannt."

Im Klartext: Der Imam, der die Hamas-Terroristen vorbildhaft nannte, ist immer noch im Amt. Das bestätigen uns zwei Quellen.
 

 

Susanne Raab
© APA/EVA MANHART
× Susanne Raab

"Befürwortung der Terrororganisation Hamas"

In der genannten Studie kam die Dokumentationsstelle politischer Islam zu dem Schluss: "Alle Bereiche lassen eine Befürwortung der Ideologie der Muslimbruderschaft und der palästinensischen Terrororganisation Hamas erkennen". So werde etwa das Martyrium und der Tod im Einsatz für die Religion verherrlicht.

"Radikales Gedankengut verbreiten"

Eine wichtige Zielgruppe seien insbesondere Jugendliche. In Zusammenhang mit diesem Ideal werde auch die (gewaltbereite) Verteidigung islamischer Länder genannt. Immer wieder sei in Predigten von der Tugend der "Mannhaftigkeit" die Rede. Erhebungen der Dokustelle zufolge setze sich die Zuhörerschaft des Imams vorrangig aus jungen Männern zusammen. "Die Vermittlung eines solchen Weltbildes an eine überwiegend junge männliche Zuhörerschaft in der Moscheegemeinde ist bedenklich und kann dazu beitragen, dass radikales Gedankengut leichter verbreitet werden kann", so Lisa Fellhofer, Direktorin der Dokumentationsstelle Politischer Islam.

Aufruf zur Vernichtung Israels

In den Büchern der moscheeeigenen Bibliothek sowie in Meinungsäußerungen von IVÖ-Funktionären werde zudem offen zur Vernichtung Israels aufgerufen und antisemitische Stereotype geteilt. Der zuständige Imam verfolge nach eigenen Aussagen das Ziel, eine neue Generation zu prägen, die zu einer treibenden Kraft eines im Sinne der Ideologie der Muslimbruderschaft angestrebten Wandels werden soll, so die Dokustelle.

oe24 fragte auch bei der zuständigen Staatsanwaltschaft in Graz nach: "Diese Moschee ist Teil unseres großen Ermittlungsverfahrens gegen die Muslimbrüder in Österreich - es wird weiterermittelt."

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