Reiselust

Mit den Kühen ins Tal

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Der Almabtrieb ist bei Touristen beliebt. Extra für sie kehren die Kühe heutzutage drei Wochen lang jeden Tag von der Alm heim.

19 Tage im September treibt der Tiroler Andi Kals seine geschmückten Rinder täglich vor den leuchtenden Augen der Bustouristen aus Deutschland von der Alm in den heimischen Stall. Rund 5.000 Gäste bestaunen seine 20 Tiere. Früher wurde beim Alm-Abtrieb die gesunde Heimkehr von den langen Monaten auf der unsicheren und gefährlichen Alm gefeiert. Für die Tirol Werbung zählt der Abtrieb mittlerweile "zweifelsohne zum farbenprächtigsten, lebendigsten und traditionsreichsten Brauchtums-Spektakel Tirols mit großer Anziehungskraft für unsere Gäste ".

Fasziniert von den geschmückten Tieren
Für den Großteil der Touristen sei nicht erkennbar, dass sich die wöchentlich durchgeführten Alm-Abtriebe vom "ursprünglichen Gedanken" entfernt hätten und "mehr zu Touristenattraktionen und dadurch zum Wirtschaftsfaktor mutiert" seien. Die Gäste seien eher "ob der prächtig geschmückten Tiere einfach nur verzaubert" und würden " schöne Bilder aus dem Tirol-Urlaub mit nach Hause nehmen", hieß es aus der Tirol Werbung.

Almabtrieb als Tourismusfaktor
Für die Tourismusregion Wildschönau (Bezirk Kufstein) ist das Wochenende des Abtriebs " eines der stärksten im Herbst". Bis zu 6.000 Gäste und rund 4.000 Übernachtungen würden verzeichnet, meinte Tourismusverband-Geschäftsführer Thomas Lerch. Bei den bis vor zwei Jahren durchgeführten " inszenierten Alm-Abtrieben" seien über sechs Wochen verteilt bis zu 20.000 Gäste in die Region gekommen. "Man bewegt was, wenn man es professionell macht", erklärte er. Diese Veranstaltungen hätte man für jene Besucher organisiert, die beim originalen Abtrieb "nicht dabei sein konnten".

Gutes Geld
Nun werden diese zum Beispiel von der Familie Kals, Besitzer des Berggasthauses Oberweißbach in Waidring (Bezirk Kitzbühel), durchgeführt. Ein Veranstalter organisiert die Busreisen aus Deutschland. Die Gäste kommen für bis zu fünf Nächtigungen in die Bezirke Kufstein und Kitzbühel. Bei der Familie Kals bekommen sie Kaffee und Kuchen. " Der Aufwand rentiert sich trotzdem. Diese Tage sind Stoßgeschäft für uns ", fasste Andi Kals zusammen.

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