Trostpflaster

Beckham als Maskottchen zur WM

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Englands Teamchef Capello hat Mitleid mit seinem verletzten Superstar.

Als David Beckham nach seiner Achillessehnen-Operation in der Mehiläinen-Klinik in Turku auf Krücken humpelnd die ersten Gehversuche machte, schien seine fußballerische Zukunft bereits geklärt. Zuerst wird der 34-Jährige als Maskottchen Englands Fußball-Nationalmannschaft zur WM nach Südafrika begleiten und dann im Spätherbst wohl noch einmal ein Comeback wagen.

7 Monate Pause prognostiziert
"Einen Monat muss er sehr vorsichtig sein, dann vier Monate Lauftraining und dann zwei Monate Balltraining", meinte am Dienstag der finnische Chirurg Sakari Orava. Der Sportmediziner hatte in Turku knapp 24 Stunden nach der schweren Verletzung des 34-Jährigen beim 1:0-Auswärtssieg seines Clubs AC Milan gegen Chievo Verona die komplett durchgerissene linke Achillessehne wieder zusammengeflickt.

Einladung als "Maskottchen"
Englands italienischer Teamchef Fabio Capello schickte dem 115-fachen Nationalspieler aus London wärmste Genesungswünsche. Mitsamt einer Einladung, doch als "nicht spielendes Team-Mitglied" in Südafrika dabei zu sein. Und danach könne Beckham ab Herbst hoffentlich noch einmal einlaufen: "Ich hoffe, er wird rechtzeitig fit für die EM-Qualifikation, denn er ist einer der besten Spieler für England."

Englands Medien eiskalt
Genau das aber stufte die englische Sportpresse fast einhellig als Höflichkeitsfloskel ein, die mit der fußballerischen Realität nichts mehr zu tun hat. Der "Guardian" meinte: "Beckhams Expertise mag fehlen. Aber so grausam das klingt, es könnte für England fast besser sein, dessen Ära hinter sich zu lassen." Auch Alt-Nationalspieler Gary Lineker sah eher eine persönliche Tragödie als einen Verlust für England: "Ich glaube nicht, dass er in der Startelf gestanden hätte. Es war noch nicht einmal sicher, dass er in den Kader kommt. Dafür hätte er regelmäßig für den AC Milan spielen müssen."

Jose Bosingwa (POR): Knieverletzung, fällt bis Ende Juni aus.

Pepe (POR): Kreuzbandriss, fällt bis August aus.

Ashley Cole (ENG): Knöchelbruch, fällt bis Anfang Mai aus. WM-Einsatz höchst fraglich.

Michael Owen (ENG): Oberschenkelverletzung, fällt bis Ende Juni aus.

David Beckham (ENG): Achillessehnenriss, fällt bis August aus.

Martin Skrtel (SLO): Mittelfuß gebrochen, fällt bis Juni aus.

Robie van Persie (NED): Kann erst wieder ab Mai trainieren, WM-Einsatz fraglich.

Salvador Cabanas (PAR): Nach Schussattentat für WM wohl keine Chance.

Anderson (BRA): Kreuzbandriss, fällt bis September aus

Kengo Nakamura (JPN): Kieferbruch, fällt bis Mitte/Ende April aus. WM-Einsatz fraglich.

WM-Veranstalter am Boden zerstört
Aber auch in Italien, wo Beckham für seinen WM-Platz kämpfen wollte, war er nach seinen Glanzzeiten bei Manchester United und Real Madrid fast nur noch zu Kurzeinsätzen gekommen. Von ganzem Herzen traurig zeigten sich Südafrikas WM-Macher trotzdem über das Fehlen des erfolgreichsten "Popstars" unter allen Spitzenfußballern. "Natürlich hätte er das Zuschauerinteresse angehoben", seufzte Rich Mkhondo vom Organisationskomitee.

In ähnlich geschäftlichen Bahnen, aber mit umgekehrten Vorzeichen dachten auch die Verantwortlichen von Englands Fußballverband. Der nicht spielfähige Beckham könne nun in Südafrika mit seiner "einzigartigen Ausstrahlung" für Englands Bewerbung um das Weltturnier 2018 werben, dachte Verbandspräsident Lord Triesman schon einmal laut über alternative Verwendungsmöglichkeiten nach.

Hoffnung für die Zukunft
"Es ist sehr tragisch für David. Wir freuen uns auf seine Rückkehr und werden ihm bei der Reha so gut es geht unterstützen", erklärte Galaxy-Coach Bruce Arena. Beckham hat einen noch zwei Jahre laufenden Vertrag bei Los Angeles Galaxy, den er nach Aussage seines Sprechers Simon Oliveira "auf jeden Fall" erfüllen will. Englands geadelter Altinternationaler Sir Bobby Charlton sah Hoffnung für Beckham vor allem auf dem Platz: "Vergiss den ganzen Kram mit Geld und Glamour. Er liebt es einfach, Fußball zu spielen."

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