Bittere Folgen hatte der Halbfinal-Sieg von England für einen Fan im Stadion. Sie verlor ihren Job, weil ihr Chef sie im TV sah, obwohl sie eigentlich krank geschrieben gewesen wäre.
England steht im EURO-Finale! Nina Farooqi war einen Tag nach dem Sieg gegen Dänemark aber weniger zum Feiern zumute. Die 37-Jährige hatte mit ihrer Freundin Riesenglück, als sie Last-Minute-Tickets von einem Gewinnspiel ergatterte, um dann doch noch im Stadion dabei zu sein. Sie schrieb sich daraufhin für den Halbfinal-Tag von ihrer Arbeit krank. Im TV war sie dann für die ganze Welt mit ihrem frenetischen Jubel zu sehen. Ihr Chef sah die Szene und kündigte die englische Fan-Dame einen Tag später.
Jetzt macht diese Geschichte weltweit ihre Runden. Farooqi, die hinter dem Tor ihren Platz hatte, erschien sogar in der Instagram-Story der britischen TV-Moderatorin Stacey Dooley, die sie begeistert mit Freunden teilte. Als sie jedoch am nächsten Morgen den Zug um 6 Uhr nehmen wollte, sagte Farooqi, ihr Chef habe sie angerufen, um ihr zu sagen, sie solle sich nicht die Mühe machen - sie ist gefeuert.
Als nun ehemalige digitale Content-Koordinatorin sagte sie dem "Daily Telegraph": "Sie sagten, sie hätten gesehen, dass ich beim Spiel war. Aber ich bekam überhaupt keine Sympathie. Sie meinten, das war’s. Das ist ihre Entscheidung und die Folge dessen, was ich getan habe."
"Ich würde es wieder tun"
Farooqi gesteht, dass sie diese Entscheidung aber keinesfalls bereut. Im Gegenteil: "Niemand will gefeuert werden, aber dann hätte ich es auch gehasst, nicht dabei gewesen zu sein. Ich würde es wieder tun!" Den Final-Einzug ihrer "Three Lions" sieht sie nun klarerweise mit gemischten Gefühlen. "Einerseits sind wir im Finale und ich bin immer noch komplett euphorisch, aber ich habe auch meinen Job verloren."
Sei sei wohl ein richtiger Fußball-Fan wie er im Buche steht. "Das hat es seit 1996 nicht mehr gegeben. Ich erinnere mich daran, dass ich auf dem Sofa meiner Mutter weinte, als Gareth Southgate seinen Elfmeter verpasste, und ich hätte es einfach nicht ertragen können, nicht dabei gewesen zu sein. Fußball ist mein Leben!"
So ein riesen Pech muss man jedenfalls auch mal haben, dass gerade sie unter den 60.000 jubelnden Fans im TV ausgestrahlt wurde.