Krawalle bei EURO

Teamausschluss "das Höchste für Hooligans"

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Hooligans sollen nicht bestärkt werden - Problem habe Franzosen überrascht.

Ein möglicher Ausschluss teilnehmender Teams von der EM wegen Ausschreitungen seiner Fans wäre aus Expertensicht für die Hooligans der größte Erfolg.

"Das ist ja gerade die Motivation der Hooligans. Das wäre der allergrößte Erfolg für die Hooligangruppen, wenn die sowas hinkriegen würden", sagte Professor Harald Lange, Leiter des Instituts für Fankultur in Würzburg, am Montag der "dpa".

Nach den Krawallen in Marseille hatte das UEFA-Exekutivkomitee den Teams aus Russland und England mit dem EM-Aus gedroht, sollten ihre Fans nochmals so negativ in Erscheinung treten.

Polizei offenbar überrascht
"Ein Spielverbot wäre für diejenigen, die nur an Krawalle interessiert sind, natürlich das Höchste, was sie erreichen können. Dann fühlen sie sich bestätigt, wir haben Einfluss, wir können die Geschicke lenken und es kaputt machen", betonte Lange, der jedoch keine dauerhafte Gefahr für die Titelkämpfe erkennen kann.

Nach Ansicht des Fan-Forschers hatte die Polizei "das Phänomen nicht so auf dem Schirm. Nichtsdestotrotz ist die Infrastruktur an Polizisten, an Ordnungskräften, an Videokräften da, sie steht ja und kann ohne weiteres auch auf Hooligans angewendet werden. Ich gehe davon aus, dass man dieses Problem in den nächsten Tagen vollends in den Griff kriegen wird", sagte Lange.

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