Muss Trainer Vogel gehen?

Sturm enttäuscht in Schicksals-Spiel gegen Innsbruck

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Sturm-Graz-Trainer Heiko Vogel ist mehr als angezählt - Alle Bundesliga-Ergebnisse vom Samstag. 

Der Traditionsverein aus Graz ist nur auf Tabellenplatz 8. Nach dem trostlosen 1:1 gegen Wacker Innsbruck sieht die Situation für Trainer Heiko Vogel schlecht aus. Bereits vor dem Match war von einem "Schicksals-Spiel" die Rede. Muss er nun gehen? Die Krise beim SK Sturm hat sich verschärft. Wacker Innsbruck entführte mit einem 1:1 am Samstag in der 13. Runde der Fußball-Bundesliga einen Zähler aus Graz-Liebenau. Für den Vizemeister und seinen angezählten Trainer Heiko Vogel war es das siebente Pflichtspiel in Folge ohne Sieg. Die Grazer haben aus den vergangenen 14 Pflichtspielen nur einen Sieg geholt.

"Zwei Heimspiele folgen, jetzt sind sechs Punkte Pflicht", hatte Vogel vor den Partien gegen Innsbruck und St. Pölten die Ausgangslage selbst unmissverständlich klargestellt. Es bleibt nun abzuwarten, wie die Grazer Führung rund um Sport-Geschäftsführer Günter Kreissl nach dem verpassten Ziel reagieren wird.

Am Samstag scheiterte Sturm ein weiteres Mal an der eigenen Chancenverwertung. Stefan Hierländer und Co. ließen nach einer verdienten 1:0-Führung durch Fabian Koch (52.) eine Vielzahl an Top-Möglichkeiten ungenützt. Wacker Innsbruck und Torschütze Zlatko Dedic (71.) holten hingegen aus den wenigen Chancen das Maximum heraus.

Drei Veränderungen bei Sturm

Vogel hatte im Vergleich zur 0:2-Niederlage gegen Hartberg in der Vorwoche drei Veränderungen vorgenommen: Lackner ersetzte Lovric, Hierländer rückte anstelle von Lukas Grozurek nach seiner Sperre wieder in die Mannschaft und an vorderster Front stürmte Emeka Eze.
 
Die Steirer boten den 7.867 Zuschauern fortan ein ambitioniertes Spiel auf ein Tor, hatten über weite Strecken über 70 Prozent Ballbesitz, agierten aber ohne Präzision und Fortune vor dem Tor. Einen Schuss von Zulj lenkte Verteidiger Matthias Maak per Flugkopfball für seinen geschlagenen Keeper an die Latte. Es war der vierte Grazer Aluminium-Treffer innerhalb einer Woche. Wenige Minuten vor der Pause zählte ein von Hierländer artistisch per Seitfallzieher vollstreckter Angriff - wohl zu Unrecht - wegen Abseits nicht (37.).
 
Wacker verteidigte mit neun Mann und versuchte mit langen Bällen den schnellen Cheikhou Dieng und Sturmpartner Zlatko Dedic einzusetzen. So auch in Minute 25, als Dieng einen Freistoß herausholte, der in der gefährlichsten Gästechance in Hälfte eins mündete: Sturm-Goalie Jörg Siebenhandl holte den gut angetragenen Versuch von Martin Harrer aber aus dem Eck.

Grazer blieben gefährlicher

Nach dem Seitenwechsel erhielt Wackers Defensivtaktik den sich anzeichnenden Dämpfer. Philipp Huspek legte nach Eze-Zuspiel mit der Brust auf Koch zurück, der mit einem platzierten Flachschuss ins linke Eck traf (52.). Gäste-Trainer Karl Daxbacher löste danach die Fünferkette auf, mit Ausnahme eines Henning-Fernschusses blieben die Grazer die gefährlichere Mannschaft. Ein Zulj-Schlenzer streifte noch die Lattenoberkante (62.).
 
Wacker schlug aber aus der ersten Grazer Defensiv-Nachlässigkeit Kapital: Christoph Freitag hebelte per Heber die Grazer Abwehr aus, Ilkay Durmus legte quer und Dedic drückte den Ball aus Kurzdistanz über die Linie (71.).
 
Beide Mannschaften hatten in der Schlussphase noch Chancen auf den Sieg. Ein Zulj-Fernschuss prallte von der Innenstange zurück ins Feld, Hierländer setzte den Nachschuss im Fallen über das Tor (77.). Der Sturmkapitän vergab auch wenige Augenblicke später die nächste Großchance, Albert Vallci rettete auf der Linie (79.). Auf der Gegenseite fehlten bei zwei Abschlüssen von Henning nur Zentimeter. Sturm muss weiter auf den zweiten Saison-Heimsieg nach der ersten Runde (3:2 gegen Hartberg) warten.
 
Sturm enttäuscht in Schicksals-Spiel gegen Innsbruck
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LASK verteidigt Platz 2 gegen St. Pölten

Der SKN St. Pölten hat am Samstag im Verfolgerduell der Fußball-Bundesliga den ersten Punkt unter Neo-Trainer Ranko Popovic geholt. Die Niederösterreicher trotzten dem zweitplatzierten LASK zu Hause ein 2:2 (1:1) ab. Der Ausgleich gelang Luan erst in der 88. Minute per Kopf. Zuvor hatte Joao Victor die tonangebenden Linzer zweimal in Führung gebracht (16., 71.).
 
Für den SKN traf zudem Pak Kwang-ryong (18.). Der LASK behauptete zwar einen Zähler vor den St. Pöltnern Tabellenplatz zwei. Die Linzer sind aber bereits fünf Ligaspiele sieglos. Ihr Rückstand auf Spitzenreiter Red Bull Salzburg beträgt vorerst neun Punkte. Der Serienmeister ist erst am Sonntag (14.30 Uhr) zu Hause gegen Mattersburg im Einsatz.
 
Beim LASK agierte statt des gesperrten Kapitäns Gernot Trauner Routinier Emanuel Pogatetz in der Innenverteidigung. Popovic setzte in seinem dritten Ligaspiel im Amt mit Husein Balic neben Pak und Rene Gartler erstmals auf drei nominelle Stürmer. Im Abwehrzentrum agierte Mittelfeldmann Michael Ambichl, der mit Flanken beide Treffer vorbereitete.
 

St. Pöltens Defensive nicht sattelfest

Beim 0:1 wirkte St. Pöltens Defensive nicht sattelfest. Thomas Goiginger behauptete sich im Strafraum gegen mehrere Gegenspieler und brachte den Ball etwas glücklich zu Joao Victor, der ins lange Eck abschloss. Etwas mehr als zwei Minuten später schlug Pak aber bereits zurück. Der Nordkoreaner traf nach einem Corner von Ambichl per Kopf - das erste Ligator des SKN unter Popovic.
 
Der LASK wurde vor der Pause vor allem durch den starken Goiginger noch einige Male gefährlich. Ein Heber des Flügelspielers ging knapp daneben (20.), ein weiterer Versuch drüber (41.). Einen Freistoß hielt St. Pöltens Torhüter Christoph Riegler sicher (36.). Auf der Gegenseite scheiterte Balic nach Seitenwechsel aus spitzem Winkel an Alexander Schlager (54.).
 
Die Linzer dagegen verzeichneten schon vor der neuerlichen Führung zwei Aluminiumtreffer. Erst schupfte Yusuf Otubanjo - der Angreifer schied wenig später mit einer Knieverletzung aus - den Ball nach Zuspiel von Joao Victor an die Latte (49.), dann lenkte Riegler einen Freistoß von Peter Michorl an den Querbalken (71.).
 

1:2 resultierte aus Ecke

Aus dem folgenden Eckball resultierte das 1:2. Joao Victor setzte den Ball von knapp außerhalb des Strafraums sehenswert ins rechte Kreuzeck. Auf der Gegenseite lenkte Verteidiger Christian Ramsebner, der sich dabei verletzte, einen Kopfball von Martin Rasner über das Tor (86.). Zwei Minuten später schlug Luan aber zu. Der Brasilianer versenkte den Ball nach einem Corner, den Ambichl im zweiten Versuch noch einmal zur Mitte gebracht hatte.
 
Dem LASK blieb der erste Ligasieg seit 23. September dadurch verwehrt. Vergangene Woche hatten die Linzer in einem mitreißenden Schlager gegen Salzburg ein 3:3 erreicht. Von den vergangenen 14 Pflichtspielen hat das Team von Oliver Glasner nur eines verloren. Für Popovic brachte die Heimpremiere zumindest einen Punkt. Sein Team ist mittlerweile aber vier Ligapartien sieglos - drei davon unter seiner Führung.
 
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Admira unterliegt Hartberg in letzter Minute

Der Erfolgslauf von TSV Hartberg geht weiter. Der Aufsteiger feierte am Samstag in der Fußball-Bundesliga einen 3:2-Auswärtssieg gegen die Admira, holte damit den fünften Pflichtspiel-Sieg in Folge und schob sich zumindest bis Sonntag an die fünfte Stelle. Die Admira hingegen ist auch nach dem Debüt von Trainer Reiner Geyer Schlusslicht und wartet schon seit fünf Runden auf einen vollen Erfolg.
 
Das entscheidende Tor gelang dem eingewechselten Zakaria Sanogo in der 94. Minute. Davor hatte Thomas Rotter die Hartberger in der 11. Minute in Führung gebracht, der Admira gelang dank Sinan Bakis (52.) und Marco Sahanek (59.) die vermeintliche Wende, ehe Christian Ilic (63.) für das 2:2 sorgte und Sanogo im Finish zuschlug. Hartberg-Kapitän Siegfried Rasswalder sah in einer abwechslungsreichen Partie in der 65. Minute die Rote Karte.
 
Den ersten von mehreren Höhepunkten bekamen die 1.900 Zuschauer schon in der 2. Minute geboten. Admira-Goalie Leitner wehrte eine Freistoßflanke von Rajko Rep mit dem Fuß ab und Philipp Siegl brachte danach das Kunststück zuwege, aus rund zwei Metern am leeren Tor vorbeizuschießen.
 
So war es dem zweiten Hartberger Innenverteidiger vorbehalten, seine Mannschaft in Führung zu bringen. Ein Freistoß von Dario Tadic landete vor den Füßen von Rotter und der Abwehrspieler hatte keine Mühe, den Ball aus kurzer Distanz im Netz unterzubringen (11.).
 

Erste Admira-Chance ließ 22 Minuten auf sich warten

Die erste echte Chance der Admira ließ bis zur 22. Minute auf sich warten, als Marin Jakolis an Gäste-Keeper Rene Swete scheiterte. Insgesamt wirkten die Hartberger vor der Pause gefährlicher und die Admira durch die zahlreichen Umstellungen von Geyer noch etwas wackelig. Die neue Dreierkette mit Kapitän Daniel Toth im Zentrum wackelte das eine oder andere Mal, so bei Gelegenheiten von Florian Flecker (5.), Tadic (13.), Christoph Kröpfl (34.) und Ivan Ljubic (45.).
 
Nach dem Seitenwechsel präsentierten sich die Niederösterreicher zumindest eine Klasse stärker. In der 47. Minute köpfelte Stephan Zwierschitz völlig freistehend daneben, fünf Minuten danach legte der Rechtsverteidiger für Bakis auf, und der für den neuerlich verletzten Sasa Kalajdzic eingewechselte Stürmer stellte auf 1:1.
 
In der 59. Minute brachte Sahanek die Admira aus einem Konter nach Vorarbeit von Marcus Maier mit 2:1 in Führung, doch die Antwort der Hartberger folgte vier Minuten danach: Der eingewechselte Ilic verwertete einen sehenswerten Pass von Kröpfl. Sekunden später waren die Hartberger numerisch geschwächt - Rasswalder sah nach hartem Einsteigen gegen Zwierschitz eine Rote Karte, die wohl etwas überzogen war.
 
In der Folge lieferten sich beide Teams einen offenen Schlagabtausch mit dem besseren Ende für die Steirer. Der eingewechselte Sanogo profitierte von Fehlern von Toth und Wilhelm Vorsager und erzielte Sekunden vor dem Schlusspfiff das Siegestor für die Truppe von Trainer Markus Schopp.
 
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