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Nur drei Teams länger ungeschlagen - Kapitän Guerrero darf doch spielen.

Zuletzt hat Peru 1982 an einer Fußball-Weltmeisterschaft teilgenommen. Beim Comeback könnte das Andenland heuer eine der Überraschungen des Turniers liefern. In der Südamerika-Qualifikation sicherten sich die Peruaner den fünften Platz und räumten später im Play-off Neuseeland aus dem Weg. Nur zwei WM-Starter sind aktuell länger unbesiegt als die Kicker aus dem Herz der früheren Inka-Hochkultur.

In einem Punkt liegt die peruanische Mannschaft schon in der absoluten Weltspitze. Denn "La Blanquirroja" (Die Weiß-und-Rote) hat seit dem 16. November 2016, als Brasilien in der Hauptstadt Lima 2:0 gewann, 12 Spiele in Folge nicht mehr verloren. Eine längere Zeit ungeschlagen sind von den übrigen 31 WM-Teilnehmern derzeit nur Spanien, Belgien und Marokko.

Mit sechs Siegen und vier Unentschieden im Kalenderjahr 2017 arbeitete sich Peru vorübergehend bis in die Top Ten der FIFA-Weltrangliste. In diese starke Phase fiel auch das WM-Play-off, in dem sich die Südamerikaner nach einem torlosen Remis im Hinspiel dank eines 2:0-Heimsieges gegen Neuseeland durchsetzten und als letztes Team den Sprung nach Russland schafften. Zwar hat das Ranking nur bedingt Aussagekraft, der aktuelle elfte Platz ist aber ein Anhaltspunkt für die gute Arbeit, die das Trainerteam um Ricardo Gareca in den vergangenen Jahren geleistet hat.

Stabile Abwehr als Erfolgsrezept

Der im März 2015 verpflichtete Argentinier hat die Mannschaft verjüngt und einen dynamischen, auf Kurzpassspiel und Ballbesitz basierenden Stil eingeführt. Der zeigte vor allem defensiv seine Wirkung, kassierten die Peruaner doch in zehn Spielen 2017 nur sieben Tore. So trotzte das Team unter anderem Argentinien auswärts ein 0:0 ab und besiegte Uruguay 2:1.

Viele der Auserwählten Garecas spielen wie Torhüter Pedro Gallese in der starken mexikanischen Liga. Abwehrchef ist der 34-jährige Routinier Alberto Rodriguez, der bei Atletico Junior in Kolumbien engagiert ist. Im Mittelfeld hat Christian Cueva vom FC Sao Paulo das Kommando inne, und ganz vorne ist der bekannteste Name zu finden: Der mittlerweile 33-jährige Jefferson Farfan besitzt als Legionär bei Lokomotive Moskau hinreichend Russland-Erfahrung.

Peru wurde bei seiner fünften WM-Teilnahme in die Gruppe C mit Frankreich, Dänemark und Australien gelost. Dabei sind die Karten für ein Weiterkommen grundsätzlich nicht schlecht. Dänemark, am 16. Juni erster Konkurrent, und Abschlussgegner Australien sind für Garecas Truppe absolut in Reichweite. Gegen Vize-Europameister Frankreich steht am 21. Juni in Jekaterinburg der ultimative Härtetest an. Den Feinschliff für das Turnier holt sich Peru bei einem Trainingslager in Schruns-Tschagguns.

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