Formel-1-Testfahrten

Bestzeit: Vettel hängt Hamilton ab

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Brite glaubt aber, dass Mercedes 'rund eine halbe Sekunde' fehlt.

Ferrari-Star Sebastian Vettel hat zum Abschluss der Formel-1-Testfahrten vor dem Saisonstart am 17. März in Melbourne die bisher schnellste Zeit des Jahres erzielt. Der 31-jährige Deutsche wurde am Freitag auf dem Circuit de Catalunya in Montmelo bei Barcelona in 1:16,221 Minuten gestoppt. Aber nur drei Tausendstel dahinter folgte bereits Weltmeister Lewis Hamilton im Mercedes auf Platz zwei.

Vor der abschließenden Session hatte der Brite, als er nach dem Abstand zwischen Ferrari und den "Silberpfeilen" gefragt wurde, noch gemeint: "Uns fehlt rund eine halbe Sekunde." Deshalb stellt sich Hamilton, der auf seinen bereits sechsten WM-Titel losgeht, auf den "bisher härtesten Kampf" im WM-Duell mit Vettel und Ferrari ein. "Schon letztes Jahres haben sie bei den Testfahrten ein gutes Auto gehabt, aber heuer sind sie noch besser."

Mercedes hatte am letzten der insgesamt acht Testtage erstmals die weichste Reifenmischung aufgezogen und damit angedeutet, was mit dem W10-Boliden möglich ist. "Wir nehmen die Herausforderung an und müssen jetzt noch härter arbeiten. Ich bin aber weder besorgt noch enttäuscht", betonte Hamilton, der sich schon aufgrund der jüngsten Testerkenntnisse "eine zusätzliche Zehntel" erhofft.

Ferrari bremst Erwartungen

Gleichzeitig wies der Engländer darauf hin, dass man die Testresultate auch nicht überbewerten dürfe. "Wir wissen ja nicht, mit welcher Motoreneinstellung und mit wie viel Sprit die anderen unterwegs waren", erklärte Hamilton. Erst beim Saisonauftakt Mitte März in Australien werde man einen ersten Eindruck über das wahre Kräfteverhältnis erhalten. "Nach den ersten vier Rennen werden wir dann wirklich wissen, wo wir stehen."

Ferraris Teamchef Mattia Binotto sieht das ähnlich. "Es wäre komplett falsch zu denken, dass wir schneller sind als sie (Mercedes, Anm.). Wir fahren möglicherweise mit unterschiedlichen Spritmengen und absolvieren unterschiedliche Testprogramme", gab der 49-Jährige zu Protokoll. Und als er nach der Konkurrenzfähigkeit der "Silberpfeile" gefragt wurde, lautete seine Antwort: "Ich glaube, dass Mercedes sehr stark sein wird in Australien. Ich erwarte nicht, dass sie hinter uns sein werden - und falls doch, dann werden sie sehr, sehr nah an uns dran sein." Durch Hamiltons Zeit am Freitagnachmittag sah sich Binotto darin bestätigt.

Ferrari wartet seit dem Jahr 2007, als der Finne Kimi Räikkönen Weltmeister wurde, auf einen Fahrertitel in der Motorsport-Königsklasse und steht deshalb besonders unter Druck. Die jüngsten fünf Fahrer- und Konstrukteurstitel gingen allesamt an Mercedes. Seit der Einführung der V6-Turbo-Hybrid-Motoren im Jahr 2014 ist Hamilton der dominierende Pilot. Von 100 Rennen gewann der Mercedes-Superstar insgesamt 51 und wurde viermal Weltmeister (2014, 2015, 2017 und 2018). Nur 2016 musste er sich seinem deutschen Teamkollegen Nico Rosberg in der Endwertung knapp geschlagen geben.

Hinter den beiden Toptitelkandidaten folgte Hamiltons finnischer Teamkollege Valtteri Bottas mit 0,340 Sekunden Rückstand auf Vettel auf dem dritten Platz. Dem Deutschen Nico Hülkenberg (0,622) im Renault und dem Russen Daniil Kwjat (0,677) im Toro Rosso fehlten bereits mehr als sechs Zehntel auf die Schnellsten. Red-Bull-Hoffnungsträger Max Verstappen (1,488) beendete den letzten Testtag als Elfter. Der Niederländer war aber im Gegensatz zur Konkurrenz auf den langsameren Medium-Reifen unterwegs und konnte wegen eines Getriebedefekts nur 29 Runden absolvieren.

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