FIA-Boss Jean Todt lobte die bisherige Organisation des Österreich-GP.
Jean Todt hat Spielberg für die Bemühungen um die Rückkehr der Formel-1-WM gelobt. "Außerordentlich" seien diese gewesen, sagte der 74-jährige Präsident des Motorsport-Weltverbandes (FIA) am Samstag an der Rennstrecke. Insgesamt werde wegen der Coronakrise aber auch die Motorsport-Königsklasse künftig ein anderes Aussehen haben.
"Wir gehen gerade durch eine unvorhersehbare Phase", sagte Todt, der Rennen ohne Zuschauer und Gästebereiche als "seltsam" empfindet und hofft, bald auch wieder Fans an die Rennstrecken bringen zu können. Zum Zustandekommen des Saison-Auftaktes in Österreich sagte Todt: "Ich bin wirklich glücklich, dass wir hier sein können und einen Neustart geschafft haben. Ich gratuliere allen Menschen, die Tag und Nacht daran gearbeitet haben", meinte Todt und erwähnte eine "fantastische Koordination" zwischen allen Beteiligten.
Der ehemalige Rennfahrer sowie Ferrari-Teamchef sprach am Red Bull Ring in einem abgetrennten Studio des Media Centers mit den wenigen akkreditierten Journalisten. Begleitet wurde er vom österreichischen FIA-Generalsekretär Peter Bayer, der 2012 Geschäftsführer der Jugend-Olympiaspiele in Innsbruck gewesen war.
"Wir haben vor zweieinhalb Monaten mit der Idee einer Rückkehr der Formel 1 begonnen. Die Kooperation mit den lokalen Organisatoren war wirklich sehr gut. Die Erfahrung von Red Bull hat sehr geholfen", berichtete der Top-Funktionär aus Vorarlberg. Man sei anfangs von den WHO-Vorgaben ausgegangen und habe das dann an die österreichischen Gesetze angepasst. "Jetzt sind wir der erste internatonale Sport, der zurückkehrt."
"Nichts wird so sein wie früher."
Todt befürchtet wegen der Corona-Krise allerdings langfristige Konsequenzen für die Formel 1. "Nichts wird so sein wie früher." Kleinere Teams aber auch die großen Hersteller würden betroffen sein, viele Menschen ihre Arbeitsplätze verlieren. Er hoffe dennoch, dass dies in zwei, drei Jahren nur noch eine außergewöhnliche Erinnerung sein werde, sagte Todt.
Sein Verband sei in der glücklichen Lage, eine jährliche Fixgebühr von der Formel 1 zu erhalten und würde deshalb nicht stark von der wirtschaftlichen Entwicklung der Motorsport-Königsklasse abhängig sein, beruhigte Todt. Der Franzose ist seit 2009 Präsident der FIA, die zahlreiche Motorsport-Serien weltweit administriert.