"Regenwald niedergeholzt"

Hamilton ätzt gegen neuen Kurs in Rio

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Formel-1-Weltmeister Hamilton kritisiert neuen Kurs in Rio wegen mangelnder Nachhaltigkeit.

Im Fahrerfeld für die kommende Formel-1-Saison gibt es kaum Veränderungen. Alle Topteams gehen in unveränderter Besetzung in die Saison 2020. Weltmeister Lewis Hamilton geht aber davon aus, dass 2021 größere Transfers folgen werden. "In diesem nächsten Jahr muss es Fahrerwechsel geben", meinte der Brite im Vorfeld des vorletzten Saisonrennens am Sonntag (18.10 Uhr im oe24-LIVE-Ticker) in Brasilien.

Der Vertrag von Hamilton bei Mercedes läuft mit Ende der kommenden Saison ebenso aus wie die Kontrakte zahlreicher weiterer Spitzenpiloten. "Es passiert viel im Hintergrund, jeder Fahrer spricht mit bestimmten Teams", erklärte der 34-Jährige. Der sechsfache Weltmeister hat aber nie einen Hehl daraus gemacht, dass er seine Erfolgspartnerschaft mit Mercedes auch im neuen Zyklus ab 2021, wenn einschneidende Regelreformen anstehen, fortsetzen will.

Leclerc & Verstappen gehört Zukunft

Als "Champions der Zukunft" bezeichnete Hamilton Ferraris Charles Leclerc und Red Bulls Max Verstappen, derzeit beide 22 Jahre alt. "Ich denke, beide haben wirklich ordentliche, aggressive Fahrstile, was großartig ist", sagte der Engländer am Mittwoch bei einem Sponsorenevent in Sao Paulo. "Wenn es darum geht, wer gewinnt, werde ich hoffentlich noch da sein, um zu versuchen sie aufzuhalten."

Kurzfristig hätte laut Hamilton kommende Saison Ferrari die besseren Chancen, ein Auto zu bauen, das um die WM kämpfen könne. Mittelfristig hofft der Brite, dass die revolutionierten 2021er-Boliden den hohen Erwartungen gerecht werden. "Wenn das eintritt, was auf dem Papier steht, dann denke ich, dass wir vielleicht die beste Ära von Rennen seit Langem sehen werden. Und da will ich dabei sein."

Hamilton zeigt sich sehr engagiert

2021 soll zudem der Brasilien-Grand-Prix statt in Interlagos bei Sao Paulo auf einer neuen Strecke in Rio de Janeiro ausgetragen werden. Hamilton kann das Projekt nicht ganz nachvollziehen. "Wir haben hier schon eine historische Strecke. Wir müssen nicht noch mehr Regenwald niederholzen oder mehr Schaden anrichten", meinte der Mercedes-Pilot, der 2008 auf McLaren in Interlagos seinen ersten WM-Titel geholt hatte.

Hamilton ernährt sich vegan und hat sich zuletzt auch immer wieder für gesellschaftspolitische Themen starkgemacht. "Wenn es mein Geld wäre, würde ich es in eine bessere Sache investieren", sagte der 34-Jährige über den neuen Kurs in Rio. "Bildung zum Beispiel ist ein großer Schlüssel." Den diese Woche vorgestellten Nachhaltigkeitsplan der Formel 1, bis 2030 kohlenstoffneutral zu fahren, begrüßte der Weltmeister, hinterfragte aber auch, ob dieser nicht schneller hätte umgesetzt werden können.

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