Red Bull glaubt an Standfestigkeit

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Zwei technische Defekte haben Sebastian Vettel in der laufenden Formel-1-Saison bisher zwei Siege gekostet. Vor dem Rennen in Malaysia war sein österreichisch-englisches Team Red Bull darum bemüht, die Standfestigkeit des neuen Boliden nicht infrage zu stellen. Die beiden Probleme - eine defekte Zündkerze in Bahrain und ein Verlust des Bremsdrucks in Australien - stehen in keinem Zusammenhang.

Bei sämtlichen Testfahrten und in allen Trainings habe es ähnliche Probleme nie gegeben. "Beides tritt höchst selten auf. Dass es gerade im Rennen passiert, ist unglücklich und frustrierend", erklärte Teamchef Christian Horner. "Generell macht das Auto keine Probleme. Es ist sogar sehr gut." Auf einer Runde war der RB6 aus der Feder von Adrian Newey bisher überhaupt nicht zu schlagen, der Hund schien allerdings im Detail begraben zu liegen.

Kritiker hatten zuletzt bereits gemeint, Newey sei mit seiner Konstruktion zu weit gegangen. In internationalen Medien war über zu wenig Luft spekuliert worden, die die aerodynamisch sehr effiziente Bauweise dem Renault-Motor lasse. "Die Autos sind am Limit gebaut", erklärte Vettel. "Ein kaputter Teil beeinflusst fünf andere Teile, die sich dann auf das ganze Auto auswirken. Es ist nicht einfach zu erklären, aber wir haben die Fehler verstanden."

In Bahrain war eine von Renault mitgelieferte Zündkerze kaputtgegangen, Vettel hatte daraufhin nur noch sieben der acht Zylinder zur Verfügung und fiel auf Platz vier zurück. In Australien war zunächst von einem Bremsdefekt die Rede, war die fehlende Kraftübertragung von der Bremse auf das Rad am Ende die Ursache. Eine Analyse habe ergeben, dass das Drehmoment verloren gegangen sei.

Die Anschuldigungen der Konkurrenz, allen voran McLaren, Red Bull würde eine verbotene, höhenverstellbare Radaufhängung verwenden, um im Qualifying mit weniger Sprit an Bord niedriger auf der Strecke zu liegen, lassen die Bullen kalt. "Das ist mir vorgekommen wie ein verfrühter Aprilscherz", kommentierte Vettel kopfschüttelnd. Der Automobil-Weltverband FIA macht keinerlei Anstalten, gegen die Lösung zu ermitteln.

Auch McLaren war zu Saisonbeginn mit einer innovativen Idee in die Schlagzeilen gekommen. Ein kleiner Luftschacht durch das Auto sorgt am Heckflügel für einen Strömungsabriss, der zu höherem Topspeed führt. In schnellen Kurven, wo Abtrieb benötigt wird, ist das System üblicherweise durch das Cockpit unterbrochen. Nur wenn der Fahrer ein Ventil mit dem Knie zuhält, ist der Luftschacht aktiv. Zahlreiche Konkurrenten - darunter das Schumacher-Team Mercedes - arbeiten bereits an einer ähnlichen Lösung.

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