MotoGP

Rossi mit "Teufelsritt" zum 99. Sieg

Teilen

Der Italiener gewinnt den Spanien-GP in Barcelona durch ein spektakuläres Überholmanöver in letzter Sekunde. In der Gesamtwertung zieht er mit Jorge Lorenzo gleich.

Mit einem sehenswerten Überholmanöver Sekunden vor dem Ende des MotoGP-Laufs von Montmelo hat sich Weltmeister Valentino Rossi am Sonntag den Sieg am "Circuit von Catalunya" von Montmelo geholt und die WM wieder spannend gemacht. In der letzten Kurve ließ der Italiener seinen spanischen Konkurrenten Jorge Lorenzo hinter sich und ist damit nur noch einen Erfolg von seinem 100. Grand-Prix-Sieg entfernt. Dem "Teufelsritt" Rossis zollten selbst die spanischen Fans Respekt. Rang drei ging an den Australier Casey Stoner, das Trio hält nun bei jeweils 106 Punkten.

Stoner ohne Chance
Bei drückender Schwüle und vor 88.500 Motorrad verrückten Fans in Montmelo dominierten Rossi und sein Yamaha-Fiat-Teamgefährte Lorenzo bald das Rennen. Während Stoner, der schon am Vormittag "völlig zerstört" war, wie er betonte, die beiden nie gefährden konnte, lieferten sich der aus der Pole gestartete Lorenzo und "Il Dottore" einen offenen Schlagabtausch. Die letzten Runden ließen dann an Spannung keine Wünsche offen. Mehrmals wechselte angesichts millimetergenauer Überholmanöver die Führung, ehe Lorenzo schon in die Siegerrolle zu schlüpfen schien. In der Kurve vor der Zielgeraden spielte Rossi mit einem nicht mehr erwarteten Kniff sein letztes Trumpfass aus, 95 Tausendstelsekunden entschieden zugunsten des Italieners.

Simon blamiert sich
In der 125-ccm-Klasse lieferte der Spanier Julian Simon die Szene des Tages, war vor heimischem Publikum offensichtlich eine Spur zu übermütig. Der aus der Pole gestartete WM-Führende vergab mit einem grotesken Fehler den Sieg, ging bereits eine Runde vor dem Ende in Jubelpose. Während Simon seinen Zeigefinger triumphierend in die Höhe reckte, ließ Iannone seinen Kontrahenten, mit dem er sich den gesamten Lauf über ein enges Duell geliefert hatte, völlig unbeeindruckt hinter sich. Simons Reaktion kam zu spät, sogar seine Landsleute Nicolas Terol und Sergio Gadea stießen ihn noch vom Podest, auf das ihm schließlich nach Konsultation des Zielfotos nur eine Tausendstelsekunde fehlte.

Ranseder auf Abstellgleis
Die 125-ccm-Klasse ging erneut ohne Michael Ranseder über die Bühne. Der Oberösterreicher vom chinesischen Haojue-Team steht derzeit ohne renntaugliches Gefährt auf dem "Abstellgleis" und muss sich bezüglich einer Entscheidung weiterhin in Geduld üben.

Bautista souverän
Ohne Überraschung endete das Rennen in der 250-ccm-Klasse, das sich der WM-Leader Alvaro Bautista souverän sicherte. Der Aprilia-Pilot distanzierte den Japaner Hiroshi Aoyama und den Spanier Hector Barbera um rund sieben Sekunden und baute mit seinem zweiten Saisonsieg die Führung im Gesamtklassement weiter aus. Weltmeister Davide Simoncelli hingegen musste nach einem Sturz in der zweiten Runde wegen eines mechanischen Gebrechens schon früh absteigen und weist nach sechs Rennen bereits 47 Zähler Rückstand auf Bautista auf.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten