Der Mercedes-Teamchef wünscht sich mehr Konkurrenz: "Es ist nicht gut für den Kampf an der Spitze"
Ferrari schadet nach Einschätzung von Toto Wolff mit seiner schweren sportlichen Krise auch der gesamten Formel 1. "Ferrari ist eine ikonische Marke. Sie sollten ganz vorne kämpfen", sagte der Teamchef von Branchenführer und Erfolgsrennstall Mercedes am Samstag nach dem jüngsten schweren Rückschlag für die Scuderia.
Beide Fahrer von Ferrari waren nur mit Mühe in die zweite Runde der Qualifikation für den Großen Preis von Belgien eingezogen. Sebastian Vettel wurde 14. unmittelbar hinter Teamkollege Charles Leclerc. Von Siegchancen ist die Scuderia in Spa-Francorchamps nach den Erfolgen 2018 von Vettel und 2019 von Leclerc diesmal Welten entfernt.
"Nicht gut für den Kampf an der Spitze"
"Es ist nicht gut für die Formel 1. Es ist nicht gut für den Kampf an der Spitze", betonte Wolff, dessen Team seit Jahren die unumstrittene Spitze der Rennserie bildet und sowohl den siebenten Fahrer- als auch den siebenten Konstrukteurs-Triumph in Serie ansteuert. Von sieben Pole Positionen in diesem Jahr holte Mercedes sieben, von den bisherigen sechs Rennen gewannen Superstar Lewis Hamilton (4) und sein Teamkollege Valtteri Bottas (1) fünf.
Er leide mit den Tifosi, meinte Wolff. Man müsse aber auch die Prioritäten in der jüngsten Zeit bei der Scuderia infrage stellen und erörtern, woher das Leistungsloch komme. "Es geht um die Entscheidungen, die innerhalb des Teams von einigen Leuten getroffen wurden", sagte der 48-jährige Österreicher, ohne die Kritik weiter zu präzisieren. Keiner der Fans und der Ferrari-Leute habe solche Ergebnisse verdient.
Am Ende dieser Saison wird Vettel das Team verlassen müssen, der Vertrag des viermaligen Weltmeisters war nicht verlängert worden.