Medaillen zählen, statt Corona-Fällen

Japans Goldrausch rettet Olympia-Start

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Nach Monaten voller Ängste und Probleme hat Gastgeber Japan zum Auftakt der umstrittenen Sommerspiele plötzlich viel Grund zum Jubeln.  

Japans goldener Start mit bisher fünf Goldmedaillen verschafft den Olympia-Machern eine Atempause. Endlich können Medaillen gezählt werden, nicht nur Corona-Fälle. Die ersten Bilder von Olympia verzeichnen laut IOC in Japan Topwerte bei Zuschauern am TV und im Internet.

Geschwister sichern Doppelgold

Am Ende des ersten Wochenendes holt Japan sogar noch Doppel-Gold durch die Judo-Geschwister Uta und Hifumi Abe. Innerhalb weniger Minuten ließen sich die beiden Stars des japanischen Teams die goldene Auszeichnung umhängen. Hinter China (fünfmal Gold) ist Japan Zweiter im Medaillenspiegel.

Japans Ministerpräsident Yoshihide Suga, wie IOC-Präsident Thomas Bach zuletzt Ziel des Unmuts im Gastgeber-Land wegen des sturen Festhaltens an Olympia, ließ eilig Glückwünsche an Judoka Naohisa Takato verbreiten. Der Mattenkämpfer hatte Japans erstes Gold in Tokio erobert und füllt am Sonntag die Titelseiten der japanischen Sportzeitungen. "Ich denke, viele waren bewegt, die Tränen eines Mannes nach dem Wettkampf zu sehen", wird Suga zitiert.

Der erste Gold-Held fügt sich brav der Linie der Organisatoren. "Ich kann im Moment wirklich nichts denken, aber ich bin sehr dankbar, dass die Olympischen Spiele in Tokio stattfinden konnten", sagt Takato. Sätze wie diesen sprudeln vielen Athletinnen und Athleten an diesen ersten Tagen von Tokio aus dem Mund.

Schon bald könnte es wider stürmisch werden - diesmal nicht wegen Skandalen oder Corona, sondern wegen des Taifuns "Nepartak", der unaufhörlich in Richtung Tokio rollt. Erwartet werden heftige Regenfälle, stürmische Winde und hoher Wellengang. Bewerbe wie jene im Rudern mussten bereits verschoben werden.
 

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