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Biathlon-Staffel sucht ihr Heil am Schießstand

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Leitner weiß aufgrund Loipen-Schwäche: "Gehören nicht zu den Favoriten" - Norwegen war bisher dominant, Russland is immer vorne dabei.

Olympisches Edelmetall ist für Österreichs Biathleten in der Männer-Staffel wohl außer Reichweite, sich für ein "lässiges Resultat" möglichst teuer zu verkaufen lautet die Devise. "Einen Podestplatz braucht man sich, glaube ich, nicht erhoffen", sagte Felix Leitner, der aber eine kleine Hintertür für ein Top-Resultat im Bereich der ersten Sechs offen ließ. "Bei dem Wind verschießen immer ganz viele. Wir sind in der Staffel eine gute Mannschaft - am Schießstand zumindest."

Cheftrainer Ricco Groß nominierte am Montag das erwartete Quartett. David Komatz wird am Dienstag (7.30 Uhr im Sport24-OLYMPIA-Ticker) als Startläufer fungieren, danach kommen der Reihe nach Simon Eder, Felix Leitner und als Schlussläufer Harald Lemmerer.

Leitner: "Läuferisch gehören wir nicht zu den Besten"

Leitner meldete sich nach einem verpatzten Start mit einer geglückten Aufholjagd in der Verfolgung zurück. Die Staffel, betonte er, müsse Österreich über die Leistung am Schießstand managen. "Läuferisch gehören wir nicht zu den Besten, wir gehören auch nicht zu den Favoriten. Wenn jeder das Beste gibt, können wir ein lässiges Resultat erzielen und dann können wir auch andere wieder fordern. Das ist, glaube ich, das Ziel."

Unzufriedenstellende Laufzeiten begleiten Österreichs Skijäger schon längere Zeit. "Es war vom ersten Weltcup weg, dass wir auf der Loipe nicht immer mithalten konnten, vor allem in der Staffel nicht", sagte Leitner und verwies auf "viele Faktoren", die hier zusammenspielen würden.

Das Materialthema köchelte im am Montag wieder eiskalten Zhangjiakou vor sich hin. Die Sache mit dem Ski sei ein sehr diffiziles Thema, meinte Groß diplomatisch. "Auch hier haben wir teamintern gesprochen, ob was nicht funktioniert oder sehr gut funktioniert hat." Nachfragen wurden abgeblockt. "Zum Thema Ski haben wir schon sehr viel gesagt", meinte ein Verbandssprecher.

Eder Letzter der Medaillen-Runde

Als Quartett waren die ÖSV-Skijäger zuletzt oft für Metall gut. Silber in Vancouver 2010, Bronze in Sotschi 2014, Blech in Pyeongchang 2018. Die Trend ist so gesehen fallend, doch ein fünfter Platz wäre angesichts der Saison-Ergebnisse (17, 16, 12, 9) bereits ein großer Erfolg. Das beste Ergebnis erreichte das Quartett zuletzt in Antholz in der nunmehrigen Olympia-Besetzung. Im von Norwegen angeführten Nationencup liegt Österreich aktuell auf Platz neun.

Eder ist der einzige Verbliebende aus der talentierten Medaillen-Runde um Christoph Sumann, Dominik Landertinger und Daniel Mesotitsch. Der mittlerweile 38-Jährige hatte mit Platz 37 zuletzt einen Tiefschlag zu verdauen. Ob er sein Startrecht im abschließenden Massenstart auch wahrnehmen wird, werde er nach der Staffel entscheiden, meinte Eder.

Komatz eröffnet schon fast traditionell. "Ich glaube, dass ich mich auf der Startposition etabliert habe, ich habe meine Sache immer ganz gut gemacht." Der Steirer ist darauf eingestellt, dass drei, vier Nationen von Anfang gewaltigen Druck ausüben werden. "Die werden probieren das Feld zu sprengen." Auf Biegen und Brechen werde er zu hohes Tempo nicht mitgehen. "Dann muss man einfach schauen, dass man seinen Rhythmus findet."

Fillot Maillet ist jetzt schon Olympia-Star

Die im Weltcup stärksten Athleten befinden sich auch bei den XXIV. Winterspielen in Topform, die norwegischen und französischen Superstars um die Bö-Brüder Johannes und Tarjei sowie der seit Sonntag zweifache Olympiasieger Quentin Fillot Maillet teilten sich bisher den Großteil der Medaillen auf.

Der Franzose Fillot Maillet ist mit vier Medaillen schon jetzt ein Star der Spiele und hofft auf starke Kollegenschaft. Drei der vier Staffel-Rennen in dieser Saison gingen an Norwegen, den Sieg im Ruhpolding-Bewerb schnappte sich Russland, das alle vier Antreten auf dem Podest beendete. Vor vier Jahren in Pyeongchang triumphierte überraschend und erstmals bei Olympia Schweden.
 

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