500-m-Vierte hält im Optimalfall Top 5 für möglich

Herzog will über 1.000 m überraschen

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Am Donnerstag (9.30 Uhr MEZ) beschließt Vanessa Herzog bei den Olympischen Spielen in Peking ihr bewährtes Sprint-Doppel.

Nachdem die Eisschnellläuferin am Sonntag über 500 m als Vierte Bronze nur um sieben hundertstel Sekunden verpasst hatte, sind die Medaillenchancen über 1.000 m kleiner bis verschwindend gering. Die 26-Jährige strebt die Top Ten an. Auf den für Samstag angesetzten Massenstart hat Herzog zugunsten der Vorbereitung auf die Sprint-WM in Hamar verzichtet.

Aus ihrem 500er nimmt die Tirolerin Motivation auf die doppelte Distanz mit. "Vor vier Jahren ist jeder zu mir hergekommen und hat gesagt, es tut mir so leid", verwies sie auf Rang vier 2018 in Pyeongchang, als sie als absolute Medaillenkandidatin angetreten war. Heuer war die Ausgangsposition aufgrund ihrer Bandscheibenvorfälle eine ganz andere. Daher glänzt "Blech". "Diesmal ist jeder zu mir hergekommen und hat mir gratuliert zu einem guten Rennen."

Starke Konkurrenz um die Medaillen

Die US-Amerikanerin Brittany Bowe und die Niederländerin Jutta Leerdam sollten sich nach allgemeiner Einschätzung Gold und Silber untereinander ausmachen. Coach Thomas Herzog schätzt auch die Japanerin Miho Takagi stark ein. "Um den dritten Platz fahren ungefähr acht, also eine sehr große Spannbreite", meinte Österreichs Sportlerin des Jahres 2019. "Ich versuche, eine superschnelle erste Runde zu fahren und die letzte (Runde, Anm.) sterbe ich sowieso."

Im 500er-Rennen war Herzog eine von nur fünf Teilnehmerinnen mit einer Rundenzeit von unter 27 Sekunden. "Wenn die schnell ist, kann ich unter die ersten fünf fahren. Der 1.000er ist eine Wundertüte bei mir. Ich habe schon 1.000er gewonnen, manchmal werde ich halt Zehnte." Sie habe eine Zeit im Kopf, diese würde sie gerne fahren. Die Fünfte über 1.000 m von Pyeongchang 2018 wird wieder in einem früheren Paar laufen, dann heißt es warten.

Taktikspielchen wird es keine geben

Grundsätzlich gebe es jedenfalls auch über diese Distanz kein Taktieren. "Einteilen gibt es nicht, es ist Vollgas von Anfang an", erläuterte die Ex-Weltmeisterin. Damals 2019 in Inzell hat Herzog neben Gold über 500 m auch WM-Silber über 1.000 m geholt. Nur Bowe war da schneller. Am 1.000er sei es wichtig, das Gewicht mitzunehmen. Anders die Technik über 500 m: "Da bleibe ich in der Mitte und die Beine arbeiten links und rechts."

Noch fehle der Rennrhythmus, diesbezüglich ist ihr zweiter olympischer Auftritt in Chinas Hauptstadt für die Sprint-WM vom 3. bis 6. März in Hamar ein Gewinn. "Der 500er war gut, aber vielleicht wäre er besser gewesen, wenn ich ein paar Rennen mehr in den Beinen gehabt hätte", meinte Herzog. "Ich will eine gute Sprint-WM fahren." Nach der Rückreise seien drei, vier Tage daheim eingeplant, dann gehe es nach Inzell und schließlich nach Norwegen.

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