Teresa Stadlober hat Österreich am ersten Tag jubeln lassen. Im Skiathlon hat sie sensationell die Bronze-Medaille abgeräumt. So strahlt sie bei der Medaillenübergabe.
Die Langlauf-Loipe in Zhankjiakou, am Samstag um 9.29 Uhr MEZ: Teresa Stadlober biegt als Dritte auf die Zielgerade ein, Papa Alois fiebert als TV-Moderator schreiend mit, ÖOC-Präsident Karl Stoss ballt auf der Tribüne die Faust - es ist vollbracht! Stadlober schafft das Wunder von Peking, rast im Skiathlon zu Bronze - und holt unsere erste Damen-Langlauf-Medaille in der Olympia-Geschichte!
"Unglaublich, ein Traum geht in Erfüllung", strahlte die 29-jährige Salzburgerin. Die direkt nach der Zieldurchfahrt in Tränen ausbrach, ihre Freudentränen auch wenig später beim Telefonat mit ihrer Mutter und ÖSV-Präsidentin Roswitha nicht zurückhalten konnte.
Einen Tag später hat sie die Medaille auch endlich in den Händen halten dürfen.
»Dieses Mal konnte ich mich nicht verlaufen«
Für Stadlober ist es eine späte Genugtuung: Vor vier Jahren in Pyeongchang bog sie auf Rang zwei liegend falsch ab, verpasste die Medaille - und war im Anschluss der "Depp der Nation". Dieses Mal habe ich mich nicht verlaufen können", kann Stadlober heute darüber lachen. Aber: "Ich hätte nie mit einer Medaille gerechnet." Denn weil Stadlober trotz strikter Maßnahmen zu Hause (u. a. Maske am Tisch) vergangene Woche kurz vor dem Abflug einen falsch positiven Corona-Test abgab, konnte sie erst verspätet nach China reisen. "Ich habe mich vor dem Rennen müde gefühlt", sagt sie. "Scheinbar brauche ich ein bisschen Drama, damit es funktioniert."
Stadlobers Bronzene ist der perfekte Start für unser Team in die Winterspiele, zum ersten Mal in der Geschichte gibt es eine Medaille am Eröffnungstag. Dass die ausgerechnet aus dem Langlauf-Lager kommt, war nicht zu erwarten. "Wir haben nach Seefeld (Anm.: Doping-Skandal bei der Heim-WM) nicht mehr den guten Ruf gehabt, haben aber die Hoffnung nicht aufgegeben, dass wir es auch wieder nach oben schaffen", so Stadlober. "Diese Medaille ist nicht nur für mich, sondern alle Langläufer in Österreich. Für alle, die diesen Sport genauso leben wie ich."