Maier & Schlintner Debütanten in Peking

Skeleton-Duo freut sich auf Olympia-Erfahrung

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Samuel Maier hat fast seine komplette Familie um sich und hofft auf Platz in den Top 12, Schlintner in den Top 20.

Für die beiden Olympia-Debütanten Samuel Maier (22) aus Tirol und Alexander Schlintner (24) aus Niederösterreich geht es im Skeleton-Bewerb im Eiskanal von Yanqing vor allem darum, Erfahrung zu sammeln. Wie im Rodeln fällt die Entscheidung bei den Winterspielen in vier Läufen, nur die Top 20 sind im finalen Lauf (Freitag, 14.55 Uhr im Sport24-OLYMPIA-Ticker) mit dabei. Maier hat fast seine ganze Familie im Olympischen Dorf versammelt und wurde ausreichend mit Tipps versorgt.

Sein Bruder, Bob-Pilot Benjamin Maier und ebenfalls in China am Start, habe zu ihm gesagt, er solle sich vom Drumherum der Spiele nicht zu sehr mitreißen lassen. "Weil das schnell ins Negative gehen kann. Aber er hat auch gesagt, es ist ein unglaubliches Erlebnis, ich soll alles aufsaugen, was ich kriege", erzählte Samuel Maier.

"Bei uns sagt man auch, dass man bei den zweiten Spielen die Medaillen macht, und die ersten eine extrem wichtige Erfahrung sind", gab er zu bedenken. Auch der zweite Bruder und der Vater haben im Eiskanal-Sport Aufgaben, sind daher nicht allzu weit weg. "Da habe ich auf der Bahn immer wieder heimische Gefühle, wenn ich ihre Gesichter sehe." Fahrtechnisch und mental sei er gut vorbereitet, er bediente sich auch in der Sportpsychologie, um für Drucksituationen gewappnet zu sein.

Maier: "Konstanz entscheidend"

Maier fährt vom Hersteller her den gleichen Schlitten wie Janine Flock, Testpilot für sie ist er aber keiner. Man bespreche viel in den Rennwochen, vor allem auch, was die Linie angehe. "Aber die Sachen sind individuell angepasst, wir fahren auch selten dieselben Kufen." Da der Eisaufbau der Bahn im Vergleich zum Kennenlernen im vergangenen Oktober schwieriger und die Fahrtzeit um zwei Sekunden schneller sei, gehe es in den Trainings darum, die Linie und den einen oder anderen Shortcut sowie die Hundertstel zu finden.

"Man weiß bei den Trainings nicht, wer schon alles ausgepackt hat. Aber man kann sich ein großes Bild von den anderen Nationen machen. Bei uns ist noch ein bissl was drinnen, speziell im Startbereich. Es wird im Rennen darauf ankommen, vier konstante Läufe zu zeigen." Für die schwierige Kurve 13 habe er einen "guten Plan", nach dem Kreisel bei 120 km/h sei jede Muskelkontraktion schlecht, da sei es wichtig ruhig und gelassen zu liegen. "Mit einem Platz in den Top 12 wäre ich happy, in den Top 10 happy, happy."

Schlintner peilt Top 20 an

Schlintner, der erst im Laufe des Winters in das Weltcupteam gerutscht war, entschied sich im Teenageralter nach "50 Fahrten im Monobob" für Skeleton und blieb dabei. "Das ist kompletter Körpereinsatz, Kopf voraus, man ist ein paar Zentimeter vom Eis weg, das ist ein geiles Gefühl, das genieße ich immer."

Für ihn war die Olympia-Bahn Neuland, er habe sehr viele Bahnbegehungen gemacht und versucht, sie so gut wie möglich zu studieren. "Es hat gedauert, bis ich mein Set-up gefunden hatte. Im Abschlusstraining will ich so gut wie möglich auf Linie kommen." Für die Kurve 13 hat er einen "Notfallplan", falls etwas nicht hinhauen sollte. Sein Ziel? "Ich hätte vor Saisonbeginn nicht damit gerechtet, dass ich bei Olympia dabei bin. Ich bin mehr als glücklich. Ich möchte in die Top 20, damit ich alle vier Läufe machen kann."
 

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