Hämmerle als Leader

Snowboard-Cross-Auftakt: "Beste Team der Welt" greift an

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Österreichs Snowboard-Cross-Team geht mit breiter Brust in die olympischen Winterspiele von Peking. 

"Wir sind bestimmt das stärkste Team auf der Welt", sagte Teamleader Alessandro Hämmerle. "Wir sind zu dritt in den Top 7 der Gesamtweltcupliste. Da hat jeder das Zeug, dass er bei Olympia am Podium stehen kann." Den Reigen eröffnet Österreichs einzige Frau im Cross-Team, Pia Zerkhold, am Mittwoch. "Ich hoffe, ich kann zeigen was ich draufhabe", so die Olympia-Debütantin.

Hämmerles Argumentation geht auf, so geballt weit vorne wie Österreich hat keine andere Nation ihre Athleten platziert. Neben dem dreifachen Gesamtweltsieger (2019-2021) aus Vorarlberg feierte der Niederösterreicher Jakob Dusek heuer seinen Premierensieg (Cervinia), und auch Julian Lüftner stand heuer bereits als Dritter (Krasnoyask) auf dem Podest. Mit Lukas Pachner kommt ein vierter dazu, der im Schnitt auf Platz 15 fährt.

"Wir brauchen keine Nation auf Trainingslager einladen", weiß Hämmerle, dass "die Teammates ein guter Maßstab" sind. Große interne Konkurrenz sei nicht gleichbedeutend mit weniger Kollegialität. "Wir sind deswegen so stark, weil es nicht so ist. Wenn mir bei einem Kollegen was auffällt, was er vielleicht besser machen könnte, dann sage ich es ihm auch. Ich glaube, das ist auch umgekehrt so. Wir coachen uns gegenseitig."

Natürlich kämen auch Momente vor, "wo man aneinanderkracht und es mal lauter wird", gab der 28-Jährige ohne Umschweife im APA-Gespräch zu. "Wenn es passiert, dann wird scharf dreingefahren, zum Punkt gebracht, dann ist das auch wieder erledigt." Dass es zumeist erst gar nicht so weit kommt, ist auch Zerkholds Verdienst. "Ich schaue immer, dass ich die Buben ein bisschen runterhole, das ist notwendig bei dem ganzen Testosteron in der Gruppe." Sie andererseits profitiere vom gemeinsamen Training enorm. "Es macht Mega-Spaß. Die Buben helfen mir immer voll, geben mir total gute Tipps snowboardtechnisch."

Zerkhold landete heuer in sechs Weltcups viermal in den Top Ten. "Mein Ziel für die Saison war, dass ich konstant in die Top 16 fahre. Dass ich jetzt konstant in den Top 10 bin, freut mich umso mehr." Bei der Generalprobe in Zhangjiakou (Secret Garden) im November gelang ihr Platz vier, was das starke österreichische Ergebnis abrundete. Denn bei den Männern setzte sich Hämmerle durch, Dusek wurde Vierter.

Den Druck als Mitfavorit für den Wettkampf am Donnerstag bezeichnete Hämmerle als gewaltig. "Das ist schwer auszublenden. Man ist ständig mit den Ringen konfrontiert. Es ist nicht leicht, sich abzulenken, aber so Trainings wie heute geben Selbstvertrauen und erleichtern die mentale Aufgabe, wenn man weiß, man ist bereit und man ist schnell", zeigte sich der Vorarlberger nach dem Training am Montag erleichtert. "Bei uns im Boardercross kann sehr, sehr viel passieren. Nichtsdestotrotz bin ich guter Dinge."

Beim ersten Training am Montag zeigten sich die rot-weiß-roten Athleten vom Kurs angetan. "Sie haben einige Elemente geändert, weil im November einiges nicht ganz zusammengepasst hat. Beim Start hat man nicht Vollgas geben können, weil man dann zu weit geflogen ist. Das haben sie echt gut verbessert. Der Kurs taugt mir, es macht Spaß den zu fahren", meinte Zerkhold. Und Pachner fügte hinzu: "Wir sind ca. fünf Sekunden schneller als im Herbst beim Weltcup-Testevent. Ich fühle mich da sehr wohl auf der Strecke."

Als "okay" bezeichnete Dusek - der im Training noch einigen Verbesserungsbedarf bei sich ortete, speziell beim Start - den Olympia-Kurs in den Bergen Zhangjiakous, der mit 1:20 Minuten auf der längere Seite liege. "Viele erwarten sich bei Olympia eine viel größere und brutalere Strecke. Aber bei den letzten Spielen hat man gesehen, dass es wohl zu groß und brutal war", erinnerte er an viel zu weite Sprünge und viele schlimme Stürze in Pyeongchang. "Seitdem versucht man das zu vermeiden."

Seine Prognose: "Wir werden auf dieser Strecke sehr interessantes und faires Racing sehen." Mit seiner besten Leistung könne er um Edelmetall mitreden, so Dusek. "Jeder möchte dort natürlich eine Medaille machen, aber das ist sehr hochgesteckt für mich. Aber möglich ist es."

Debütant Lüftner versucht derweil, die Nervosität bei Olympia zu kanalisieren. "Wenn man die ganzen Banner wegnimmt, ist es ein Kurs wie jeder andere. Ich schau, dass ich mein Ding durchziehe, die Spannung zum Rennen hin aufbaue und mich nicht vorher schon zu viel beeindrucken lasse von der Kulisse."

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